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Bahlinger SC vs 1. Göppinger SV 6:3

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Hier und jetzt war der Zeitpunkt gekommen für ein bisschen Show. Santiago Fischer und Erich Sautner wollten nicht warten, bis nach Spielschluss für den neuen Meister der Oberliga eine kleine Bühne auf dem Rasen des Kaiserstuhlstadions zusammengeschoben wurde. Sie griffen in der letzten Spielminute des allerletzten Saisonspiels flugs noch mal tief in die Trickkiste: Fischer löste eine verwirrende Bahlinger Spielkombination per Hackenablage auf zu Sautner, dem das i-Tüpfelchen indes versagt blieb. Der kreative Kleinkünstler im BSC-Angriff scheiterte mit seinem Schuss am Göppinger Schlussmann Kevin Rombach.

Angesichts von neun Toren, einer Vielzahl vergnüglicher Ballpassagen und dem zu diesem Zeitpunkt bereits sicheren Heimsieg, mit dem die Bahlinger ihre nahezu makellose Rückrunde komplettierten (14 Siege, 3 Unentschieden, keine Niederlage), war der finale Fehlversuch zu verschmerzen.

Inflationäre Zahl an Torchancen

Kurz darauf war Schluss. Der Bahlinger SC rauscht mit 71 Punkten als neuer Titelträger geradewegs in die vierte Liga. „Wir freuen uns auf die Regionalliga!“, machten die Spieler auf einem riesigen Transparent bei ihrem Defilee vorbei an 1621 Zuschauern unmittelbar im Anschluss deutlich. „Wir wollen im nächsten Jahr wieder das Maximale rausholen und schauen, dass wir den einen oder anderen Konkurrenten ärgern können“, erklärte Mittelfeldspieler Yannick Häringer die geradezu gierige Lust auf neue Taten.

Vorher aber ließen die Rot-Weißen ihrem Spieltrieb noch mal freien Lauf. Da traf es sich gut, dass auch die Göppinger ohne Rücksicht auf defensive Verluste mutig den Vorwärtsgang einschalteten. So entwickelte sich eine zirkusreife Vorstellung, bei der das Mittelfeld auf beiden Seiten frühzeitig und großzügig preisgegeben wurde, sodass sich in munterer Abfolge hüben wie drüben eine inflationäre Zahl an Torchancen ergab.

Nach einem unglücklichen Eigentor von Walter Adam, der eine Göppinger Flanke ins eigene Netz abfälschte (9.), konterten die Bahlinger innerhalb von 17 Minuten mit drei Treffern: Ergi Alihoxha (15.), Serhat Ilhan (20.) und Shqipon Bektasi (32.) stellten auf 3:1, ehe das Pendel wieder in die andere Seite ausschlug: Michael Renner stocherte den Ball im Nachsetzen zum 2:3 über die Linie (40.), GSV-Torjäger Kevin Dicklhuber egalisierte vom Elfmeterpunkt mit seinem 28. Saisontreffer, nachdem er zuvor von Fabian Nopper gefoult worden war (51.).

„Hinten raus hat man aber gesehen, was der Unterschied zwischen uns und Bahlingen ist“, stellte der Göppinger Trainer Gianni Coveli fest. Bahlingen konnte das Tempo noch mal anziehen und auch die eine oder andere Schläfrigkeit in der Abwehr des Tabellenfünften bestrafen: Yannick Häringer legte eine Ilhan-Flanke per Kopf zum 4:3 in den Gästekasten (60.), Sautner wuchtete einen Handelfmeter hoch links in die Maschen, nachdem Iurii Kotiukov eine Flanke irregulär gestoppt hatte (62.). Und dann markierte Santiago Fischer mit der Stirn seinen 17. Saisontreffer, erneut auf Vorarbeit des kaum zu haltenden Ilhan.

Ja, dieser Haken schlagende Angreifer, der nun auch vor dem Tor nicht mehr die Übersicht verliert, wird den Bahlingern fehlen. Ilhan wechselt zum Regionalliga-Konkurrenten TSV Steinbach und wurde vor dem Spiel neben Fabian Spiegler (Spielertrainer beim SC March), Laurentiu Petean (zum SV Rust) und Anthony Mbem-Som (Ziel unbekannt) sowie Torwarttrainer Jérôme Reisacher (zum Frauen-Bundesligisten FC Bayern München) verabschiedet.

Und so gab es allüberall nur strahlende Gesichter, nachdem Christian Dusch, Vizepräsident des Südbadischen Fußballverbands, den Meisterteller, der stark einer frisbeeartigen Scheibe ähnelte, den Bahlingern auf dem Podest überreichte. „Tolles Spiel, viele Tore“, sagte BSC-Trainer Axel Siefert. „Ein Spektakel als krönenden Abschluss“ hatte Teammanager Bernhard Wiesler gesehen. Den sportlichen Leiter August Zügel erfreuten „technische Kabinettstückchen zum Ausklang am Vatertag“, und Vereinschef Dieter Bühler erkannte den Siegeswillen der Mannschaft: „Sie wollte heute unbedingt noch mal gewinnen.“

Nur der zweite Trainer Dennis Bührer gab kurzzeitig die Spaßbremse und erinnerte an die Vorbehalte, die manch einer beim BSC der Doppelkonstellation mit Siefert vor der Saison entgegengebracht hatte: „Ich bin sehr zufrieden, dass wir diese kritischen Stimmen eines Besseren belehren konnten.“

SV Oberachern vs Bahlinger SC 0:3 – MEISTER

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Der in der Rückrunde noch ungeschlagene Tabellenführer setzte seinen Siegeszug auch in der Ortenau fort. Während Konkurrent Stuttgarter Kickers einen weiteren Punktverlust in Reutlingen erlitt (1:1), zogen die Kaiserstühler ihr Ding auch in Oberachern durch. Fünf Punkte beträgt der Vorsprung des BSC nun vor dem letzten Saisonspiel daheim gegen den 1. Göppinger SV – das können die Kickers nicht mehr aufholen. Mehr noch: Der große Aufstiegsfavorit aus der Landeshauptstadt droht auch die Vizemeisterschaft zu verlieren, denn der FSV 08 Bissingen kann mit einem Sieg im direkten Duell am letzten Spieltag noch am Regionalliga-Absteiger vorbei ziehen.

In Oberachern war zunächst zu spüren, dass Bahlingen etwas zu verlieren hatte und die Gastgeber noch um den Klassenerhalt kämpfen. Die ersten Möglichkeiten hatten die Blauen, doch Emanuele Giardini traf mit einen Schuss nach einem abgewehrten Freistoß nur den Außenpfosten (3.) und Nico Huber konnte freistehend aus zehn Metern den Ball nicht an BSC-Schlussmann Dennis Müller vorbei bringen (10.).

Erst langsam lief der Ball besser durch die Reihen der Bahlinger, die mit der physischen Präsenz und den langen Bällen der Achertäler anfangs ihre liebe Müh und Not hatten. In der ersten Bahlinger Druckphase half den Rothosen ein Handspiel von Nico Huber, dem der Ball beim Klärungsversuch im eigenen Strafraum an den Unterarm sprang – zwar deutlich erkennbar, aber Absicht war dem Oberacherner in dieser Situation kaum zu unterstellen. Erich Sautner war’s egal: Vehement drosch der BSC-Angreifer den Ball vom Elfmeterpunkt zur Gästeführung in die Maschen (17.) „Wenn man oben steht, dann kriegt man auch so einen Elfmeter zugesprochen“, meinte SVO-Trainer Mark Lerandy nach dem Spiel etwas niedergeschlagen.

Spielglück war auf der Seite des Bahlinger SC

„Keine Frage, wir hatten heute auch das Spielglück auf unserer Seite“, meinte Kapitän Tobias Klein hinterher. „Aber die Mannschaft hat den Kampf angenommen und gefightet.“ Und sie hätte das Spiel nach der Pause frühzeitiger entscheiden können: Rico Wehrle (51.), Santiago Fischer (54.) und Serhat Ilhan (55.) ließen innerhalb von fünf Minuten gleich drei klare Einschussmöglichkeiten aus.

Erst eine feine Einzelaktion von Rico Wehrle brach den Bann: Der Außenbahnspieler verlud nach einem Ilhan-Zuspiel geschickt seinen Gegenspieler und wollte dann schon schießen, „aber im letzten Moment habe ich gesehen, dass da in der Mitte noch einer besser steht“, sagte Wehrle. Es war Santiago Fischer, der mit seinem 16. Saisontor nach Wehrle-Pass für das 2:0 sorgte (75.). Unglücksrabe Huber (69., 80.) sowie Cemal Durmus (82.) blieben mit ihren Versuchen in der vielbeinigen Abwehr des BSC hängen, sodass schließlich der eingewechselte Ergi Alihoxha den Deckel aufs Spiel machte: Er verwandelte ein Zuspiel von Shqipon Bektasi zum 3:0 (85.), anschließend gab’s bei den entrückten Bahlingern kein Halten mehr.

Am letzten Spieltag steht eine große Party an

„Oberachern hat eine stabile Leistung gezeigt, wir haben alles reinhauen müssen“, sagte BSC-Coach Axel Siefert, der bei der Pressekonferenz zusammen mit Dennis Bührer die obligatorische Bierdusche von der Mannschaft verabreicht bekam. „Für die Bahlinger freut’s mich enorm, gerade weil sie in der Rückrunde so überragend waren“, sagte SVE-Coach Mark Lerandy, der damit an beiden Bahlinger Meisterfeiern beteiligt war – 2015 in der Aufstiegsrunde noch als Spieler beim entscheidenden Sieg in Hauenstein. „Ich wünsche ihnen, dass sie diesmal länger oben bleiben als beim ersten Mal“, so Lerandy, dessen Team mit einem Sieg im letzten Saisonspiel in Gmünd den  Ligaverbleib klarmachen kann.

Der kurze Kommentar von BSC-Kapitän Tobias Klein zum Spiel und der Saison: „einfach überragend“. BSC-Vorsitzender Dieter Bühler und der sportliche Leiter bekräftigten, dass sie schon zum Beginn der Frühjahrsrunde ein gutes Gefühl hatten, weil in der Mannschaft ein neuer Geist entfacht worden war. „Dass wir aber einen Spieltag vor Schluss als Meister durchgehen und dabei insgesamt 14 Punkte gegenüber den Kickers aufholen, hätte ich nicht für möglich gehalten“, gestand Bühler.

Bahlingen steht nun vor einer rauschenden Meisterfeier. Am Abend wurden die Tore der Stadiongaststätte Ponderosa geöffnet, wo den Spielern nach der Rückkehr an den Kaiserstuhl ein rauschender Empfang bereitet werden soll. August Zügel verspricht auch für den Saisonausklang in der Oberliga am Donnerstag, 30. Mai, gegen Göppingen (Christi Himmelfahrt): „Das wird eine große Party werden.“

Bahlinger SC: Müller, Adam, Nopper, Häringer, Sautner (83. Gbadamassi), Ilhan, Faller, Wehrle (87. Siegert), Klein, Fischer (79. Bektasi), Pepic (75. Alihoxa).  Schiedsrichter: Mika Forster (Flehingen). Zuschauer: 650. Tore: 0:1 Erich Sautner (17. Handelfmeter), 0:2 Santiago Fischer (75.), 0:3 Ergi Alihoxha (85.).

Bahlinger SC vs FC Nöttingen 5:0

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Bahlinger Anhänger, die leicht zum Aberglauben neigen, sahen pünktlich zum Anpfiff dunkle Wolken aufziehen. Und das nicht nur, weil ein wolkenbruchartiger Schauer 20 Minuten vor Beginn die sonst eifrig herumsprenkelnde Bewässerungsanlage im Kaiserstuhlstadion ruhen ließ. Das böse Omen kündigte sich deshalb an, weil die Seitenwahl beide Mannschaften kurzfristig zum Tausch der Spielfeldhälften zwang und Dennis Müller urplötzlich in schwarzem statt in seinem üblichen orangenen Trikot den Bahlinger Kasten bewachte. Schiedsrichter Tobias Eisele, der die 90 Minuten ansonsten stark leitete, habe sein Orange nicht vom Rot der Spielerjerseys unterscheiden können, erklärte der BSC-Keeper später den rätselhaften Kleidertausch. Indes: Kein fauler Zauber kann den Bahlinger SC in dieser Spielzeit stoppen.

Die Gastgeber benötigten weder Parapsychologen noch okkulte Handlungen, um allem Spuk ein Ende zu bereiten. Ihre real existierende Spielkunst entfaltete jene magischen Momente, die gegen harmlose Nöttinger zu fünf Treffer führten und damit die Meisterschaft in der Oberliga zwei Spieltage vor Schluss in greifbare Nähe rücken ließen. Da der Konkurrent SV Stuttgarter Kickers ausgerechnet in der entscheidenden Saisonphase ein Leistungstief durchwandert und gegen den Tabellenletzten SV Spielberg nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus kam, beträgt der Bahlinger Vorsprung in der Tabelle nun drei Punkte und 13 Treffer bei der Tordifferenz. Soll heißen: Mit einem weiteren Dreier am kommenden Samstag beim SV Oberachern sollte der Titel und damit der Regionalliga-Aufstieg nach menschlichem Ermessen sicher sein. Zumal das fragile Stuttgarter Ensemble beim Lokalrivalen Reutlingen anzutreten hat.

Natürlich verweigerten die Bahlinger Verantwortlichen am vergangenen Samstag noch Glückwünsche zur bevorstehenden Meisterschaft. War der klare Sieg im vorletzten Saisonheimspiel nicht die halbe Miete für den Aufstieg? „Vielleicht ein Viertel“, bremste BSC-Trainer Axel Siefert verbal ein. „Wenn wir nächste Woche gewinnen, war es die halbe Miete. Dann könnten wir zu Hause gegen Göppingen die letzten Zweifel beseitigen.“

Derzeit hätten er und sein Trainerkollege Dennis Bührer einen ziemlich leichten Job, erklärte Siefert. „Wir müssen die Mannschaft nur rausschicken und Fußball spielen lassen. Den Rest regelt sie von alleine.“ Zum sechsten Mal in Folge konnten die Bahlinger die gleiche Startelf aufbieten. Verletzungsprobleme kennt der Kader momentan nicht. Und auch Yannick Häringer, der am Samstag mit bandagiertem Knöchel vom Platz humpelte, gab später beim Pasta-Essen der Spieler Entwarnung: „Das Sprunggelenk ist nicht dick geworden, gerissen ist wohl nichts.“

Der Einzige, der im VIP-Raum muffelig aus der Wäsche guckte, war Gästetrainer Michael Wittwer. Bis vor drei Wochen waren die Nöttinger ja noch selbst ein heißer Kandidat für den Aufstieg. „Die Art und Weise und das Ergebnis gehen gar nicht“, stellte Wittwer nach der dritten Niederlage aus den vergangenen vier Spielen klar. „Es hätte ja noch höher ausfallen können.“ Selbst die parallel erfolgte Rückkehr des Karlsruher SC in die zweite Liga entlockte dem früheren KSC-Libero unter Winfried Schäfer nur ein müdes Lächeln: „Auf der Rückfahrt werden mich heute andere Dinge beschäftigen.“

Santiago Fischer beendet seine kleine Flaute eindrucksvoll

Womöglich schwirrten Wittwer dann noch mal die drei Tore vom Santiago Fischer im Kopf herum. Nach fünf Spielen ohne Treffer hätte der erfolgreichste BSC-Torschütze (15 Saisontreffer) sogar einen Viererpack schnüren können, ließ aber seine vierte hochkarätige Chance liegen. „Es war wichtig, dass ich trotz meiner kleinen Torflaute das Vertrauen von allen gespürt habe“, sagte Fischer, der nach eigenem Bekunden „noch nie so viel Spaß am Fußball“ hatte. Als es vor dem Tor zuletzt nicht so lief, habe er sich „gepuscht, indem ich Zweikämpfe gewinne“.

Und so spricht für den Tabellenführer auch seine Unberechenbarkeit beim Torabschluss. Gleich sieben Bahlinger haben fünf oder mehr Treffer erzielt. Und nach einem ruhenden Ball, der vermeintlichen Stärke der Kaiserstühler, fiel an diesem Tag nur der letzte Treffer von Shqipon Bektasi (Elfmeter). „Die Mannschaft hat eine Selbstsicherheit, das ist überragend“, sagte Fischer. Die Regionalliga ist also kein Hokuspokus mehr. „Wir sind derart fokussiert“, versicherte Fischer. „Ich habe keine Bedenken, dass wir auch aus Oberachern was mitnehmen.“

Bahlingen: Müller; Nopper, Klein, Adam; Wehrle (77. Schmid), Häringer, Pepic, Faller (77. Siegert); Sautner (72. Alihoxha); Fischer (67. Bektasi), Ilhan. Nöttingen: Dups; Bitzer (46. Gür), Fratea (65. Kolbe), Walter, Manduzio; Marton (76. Neziraj), Ulusoy, Brenner, Bilger, Rodriguez; de Santis. Tore: 1:0, 2:0, 3:0 alle Fischer (21., 38., 55.), 4:0 Sautner (66.), 5:0 Bektasi (78./FE). Schiedsrichter: Eisele (Münchingen). Zuschauer: 975.

FSV 08 Bissingen vs Bahlinger SC 1:3

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Kurz hinter der Einfahrt zum Stadion am Bruchwald hängt ein großes Transparent auf der anderen Straßenseite: „Wir glauben an euch. Auf zum Endspurt!“ steht auf dem weißen Laken geschrieben. Mag sein, dass diese kleine Motivationsspritze in erster Linie jene Zehntklässler beflügeln soll, die an der Realschule Bissingen vor den Prüfungen zur mittleren Reife stehen. Die Sache mit dem Glauben und dem Endspurt betrifft aber auch jene beiden Oberligisten, die sich am Samstag nebenan bei Regen und Kälte auf einem erstaunlich gut bespielbaren Rasen begegnen.

Der FSV 08 Bissingen und der Bahlinger SC biegen am viertletzten Spieltag in den Zielkanal des Aufstiegsrennens. Bahlingen geht als Tabellenzweiter vor dem Dritten Bissingen in den Tunnel – und kommt nach 90 Minuten als Erster wieder raus. Der FC 08 Villingen leistet südbadische Schützenhilfe und stürzt bei Schneefall mit einem 4:2-Heimsieg die Stuttgarter Kickers vom Oberliga-Thron.

Den Glauben haben im Liga-Endspurt also vor allem die Bahlinger verinnerlicht. Eine Rückrunde ohne Niederlage mit nunmehr 36 von 42 möglichen Punkten verleiht allen Beteiligten mentale Stärke, und das Gefühl, den richtigen Plan zu haben. Dass die Bahlinger gegen Bissingen auf den Tag genau vor sechs Jahren an gleicher Stelle letztmals gewannen (8:1) – egal. Von der ersten Minute an schnüren sie den vermeintlichen Angstgegner ein, schieben ihre Ballpassagen über die Flügel an und lassen Bissingen im Spielaufbau keine Luft zum Atmen. Das Gegenpressing beeindruckt auch manchen Bissinger Edelfan. „Wir probieren, den Ball bis spätestens im Raum an der Mittellinie, die wie Kampfzone nennen, zu erobern“, erklärt Angreifer Serhat Ilhan das gierige Draufgängertum der Kaiserstühler.

Eine Halbzeit lang spulen die Rot-Weißen ihre laufintensive Vorwärtsverteidigung ab, kreieren dabei zahlreiche Chancen, sodass es eigentlich höher als 1:0 zur Pause hätte stehen können. Ilhan, auf links kaum zu halten, stubst den Ball nach Pass von Erich Sautner und eleganter Brustannahme per Kopf ins FSV-Tor (17.).

Starkes Gegenpressing, doch auch Plan B funktioniert

Nach dem Wechsel funktioniert beim BSC auch Plan B. Im 3-5-2-System steht die Mannschaft nun etwas tiefer, Bissingen hat mehr Ballbesitz, lässt sich aber nun durch lange Bälle aushebeln, vorzugsweise geschlagen von Walter Adam: Nachdem Maximilian Faller auf diese Art freistehend am FSV-Keeper Sven Burkhardt scheiterte, schließt Ilhan ein Solo über den halben Platz mit einem feinen Heber über Burkhardt abgezockt zum 2:0 ab (61.). „Serhat spielt derzeit echt stabil und erntet den Lohn für seine geduldige Arbeit über die ganze Saison“, sagt BSC-Trainer Dennis Bührer.

Der Genickschlag für die Gastgeber folgt zwei Minuten später: Yannick Häringer, Anführer aller Bahlinger Draufgänger im zentralen Mittelfeld, nickt einen Eckball von Sautner zum 3:0 ein. Erinnerungen an das 5:3 in Spielberg, wo der BSC vergangene Woche kurzzeitig einen 3:0-Vorsprung verspielte, kommen nur kurz auf. „Bahlingen hat das clever runtergespielt“, befindet der Bissinger Trainer Alfonso Garcia hinterher. Michael Deutsche kann für den Tabellendritten, der die Stuttgarter Kickers am letzten Spieltag erwartet, nur noch auf 1:3 verkürzen (88.).

Zur Wahrheit dieses bemerkenswerten Spieltages gehört auch, dass Bahlingen in wichtigen Phasen nach individuellen Fehlern Spielglück hat: So vergibt Simon Lindner für die Blauen von der Enz freistehend das frühe 1:0 (8.). Dann landet ein Foulelfmeter (Faller an Lindner) von Alexander Götz nur deshalb nicht in den Wipfeln des angrenzenden Bruchwalds, weil hinter dem Tor von Dennis Müller ein hoher Fangzaun steht (23.).

Mit einem Punkt vor den Kickers geht der BSC am kommenden Samstag als Tabellenführer ins drittletzte Saisonspiel gegen Nöttingen. Da ist Träumen erlaubt. Vereinschef Dieter Bühler und Sportchef August Zügel erinnern an die zeitliche Parallele zum Bahlinger Aufstieg in die erste Amateurliga vor genau 50 Jahren. Und die Gesänge, die unüberhörbar aus der Bahlinger Kabine bis zur Pressekonferenz ins Vereinsheim des FSV 08 schwappen, verraten euphorische Zustände: „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hei, hei.“

Bahlingen: Müller; Nopper, Klein, Adam; Wehrle, Häringer (86. Respondek), Pepic, Faller (79. Siegert), Sautner (71. Alihoxha); Fischer, Ilhan (76. Bektasi). Tore: 0:1, 0:2 beide Ilhan (17., 61.), 0:3 Häringer (63.), 1:3 Deutsche (88.). Schiedsrichter: Fimpel (Bad Wurzach). Zuschauer: 350. Bes.: Götz (FSV 08) verschießt Foulelfmeter (23.).

SV Spielberg vs Bahlinger SC 3:5

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Furios, kurios. Nach einer scheinbar komfortablen 3:0-Führung kassierten die Bahlinger innerhalb von zehn Minuten drei Gegentreffer – um mit einem fulminanten Endspurt aus einem 3:3 noch ein 5:3 zu machen. „Unfassbar“, rief Bahlingens Coach Dennis Bührer schon während der Partie, die heftige Wolkenbrüchen erlebte.

In der ersten halben Stunde neutralisierten sich beide Teams. Als Ergi Alihoxha mit einem feinen Heber die Latte traf (31.), nutzte Erich Sautner den Nachschuss zum 0:1. In der Folgezeit dominierte der BSC. Hasan Pepic legte den Ball nach einem Lauf über links auf Rico Wehrle, der nur noch einzuschieben brauchte (55.). Fünf Minuten markierte Serhat Ilhan gegen die sich auflösende SVS-Abwehr den dritten BSC-Treffer.

Spielberg hatte bis dato keine einzige Chance – und stellte dann vorübergehend alles auf den Kopf. Zunächst traf Stosik mit einem Schlenzer zum 1:3 (73.). Nach einem Lapsus von Keeper Dennis Müller war Malsam zur Stelle – 2:3 (76.). Erneut Malsam erzielte  aus dem Gewühl heraus das 3:3 (83.). Der Tabellenzweite bewies aber starke Moral. Nachdem Tobias Klein nur die Latte getroffen hatte (88.), köpfte Fabian Nopper eine Ecke zum 4:3 (89.) ein. In der Nachspielzeit erhöhte Spiegler auf 5:3. Bahlingen bleibt damit Tabellenführer Stuttgarter Kickers auf den Fersen.

Bahlingen: Müller, Adam, Nopper, Häringer (72. Köbele), Sautner, Ilhan (66. Spiegler), Faller, Wehrle, Klein, Fischer (29. Alihoxha), Pepic (66. Respondek). Tore: 0:1 Sautner (31.), 0:2 Wehrle (55.), 0:3 Ilhan (62.), 1:3 Stosik (73.), 2:3 Malsam (76.), 3:3 Malsam (83.), 3:4 Nopper (89.), 3:5 Spiegler (93.). SR: Zanke (Neulingen). Zuschauer: 120.

Bahlinger SC vs FC 08 Villingen 3:0

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Der neue Oberligatabellenführer erwischte einen Start nach Maß. Die ersten drei klaren Tormöglichkeiten der Bahlinger führten zu Treffern, weshalb die Begegnung bereits nach einer guten Viertelstunde (vor-)entschieden war. Maßgeblich beteiligt am Bahlinger Traumstart war Erich Sautner, der das 2:0 selbst erzielte und sowohl das erste als auch das dritte BSC-Tor direkt vorbereitete. In Folge an den dritten Treffer ließ Bahlingen etwas nach und verschonte das bis dato völlig neben sich stehende Maric-Team.

Den Nullachtern war anzumerken, dass die Mannschaft am Mittwoch gegen den Ligakonkurrenten SV Linx (2:1 n.V.) im Halbfinale des südbadischen Pokals reichlich Kräfte gelassen hatten. So verspielten die Schwarzwälder ihre wohl allerletzte Chance noch einmal in das Rennen um die beiden vordersten Plätze einzugreifen. Nach einem harten Platzverweis gegen Mauro Chiurazzi in der 67. Minute waren die Schwarz-Weißen ohnehin nur noch darauf bedacht nicht in ein Debakel zu laufen.

Die Stimmen zum Spiel: 

Jargo Maric, Trainer FC 08 Villingen: „Das war ein verdienter Sieg für Bahlinger. Es wár sehr bitter für uns und äußerst schwer, wenn man bereits nach 15 Minuten mit 0:3 zurückliegt. Wie wir die Tore bekommen geht einfach nicht. Da haben wir einfach versagt. Wir hatten Glück, dass Bahlingen einen Gang raus genommen hat. Für mich ist Bahlingen die beste Oberligamannschaft und ich bin sicher, dass sie die Kickers noch einholen.“

Dennis Bührer, Trainer Bahlinger SC: „Zu viel Lob ist auch nicht gut (zu Maric). Ich bin natürlich sehr glücklich über die erste Hablzeit, da haben wir den Villingern den Zahn gezogen. Axel und ich haben gerade einen sehr einfachen Job. Wie man sich vorstellen kann, müssen wir nicht viel motivieren. Wir werden jetzt in den letzten fünf Spielen alles raushauen und schauen zu was es reicht. Einziger Kritikpunkt: Nach der Pause haben wir zu viele Fehlpässe gespielt, allerdings ist das Jammern auf hohem Niveau, wenn du 3:0 gegen Villingen gewonnen hast.“

Schiedsrichter: Dennis Boyette (MFC Phönix) – Zuschauer: 1.410
Tore: 1:0 Yannick Häringer (4.), 2:0 Erich Sautner (8.), 3:0 Fabian Nopper (15.).
Platzverweis: Rot gegen Mauro Chiurazzi (67./FC 08 Villingen/Grobes Foulspiel)

FV Ravensburg vs Bahlinger SC 1:1

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Der FV beantwortete eine kleine Bahlinger Druckphase mit dem 1:0 durch  Max Chrobok. Nach der Pause erhöhte Bahlingen das Tempo.  Nach einem Trikotzupfer von  Rahman Soyudogru gegen Maximilian Faller schoss Hasan Pepic den fälligen Elfmeter weit vorbei. „Wir waren vom Kopf her nicht spritzig genug und haben öfter falsche Entscheidungen getroffen“, meinte Bührer. „Aber meine Mannschaft hat weiter geackert.“  In der 82. Minute fiel der durchaus verdiente Ausgleich per Nachschuss  nach einer Ecke durch Walter Adam. Bahlingen wollte im Kampf um den Aufstieg drei Punkte mitnehmen, doch die besseren Chancen hatte in der Schlussphase der FV. Die Bahlinger hatten in Dennis Müller jedoch einen ausgezeichneten Torwart.  Dennis Bührer  wünschte dem FV:  „Ich hoffe, sie können dem einen oder anderen unserer Konkurrenten noch ein Bein stellen.“

Bahlingen:  Müller, Adam, Nopper (46. Gbadamassi, 72. Petean), Häringer, Sautner (46. Klein), Ilhan, Faller, Wehrle, Alihoxha, Fischer (65. Köbele), Pepic. Tore: 1:0 Chrobok (30.), 1:1  Adam (82.). Schiedsrichter:  Gille (Sinzheim). Zuschauer: 330.  Bes.: Pepic verschießt Foulelfmeter (69.).

Bahlinger SC vs SSV Reutlingen 1:1

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Der Bahlinger SC hat im Aufstiegsrennen einen leichten Dämpfer hinnehmen müssen. Auf schwer durchnässtem Untergrund kamen die Gastgeber zwar nach einem Pausenrückstand zurück, verpassten es jedoch, in einer wilden Schlussphase die Partie komplett zu drehen.

Zwischen Freud und Leid liegen bekanntermaßen allzu oft nur Nuancen. Als Gökhan Gümüssu in der 70. Minute zu einem umstrittenen Foulelfmeter für den SSV Reutlingen anlief, hatte er das 0:2 und damit die Vorentscheidung auf dem Fuß. Gümüssu verzögerte grenzwertig, konnte Dennis Müller aber nicht verladen. Der BSC-Torhüter lenkte den Ball zur Ecke.

Nur drei Minuten später zappelte der Ball im Netz – allerdings auf der anderen Seite. Serhat Ilhans abgefälschte Flanke fand über Umwege ins Gästetor (73.). Die bis dato im zweiten Durchgang eher blassen Bahlinger kamen zum 1:1-Ausgleich.

Die Bedenken, das Spiel könnte sich den äußeren Bedingungen anpassen, zerschlugen sich schnell. Bereits in der Anfangsphase entwickelte sich ein temperamentvolles Spiel. Die Gastgeber agierten ballsicher und nutzen immer wieder das hohe Tempo von Rico Wehrle und Serhat Ilhan über die Außenbahnen. Nach exakt einer Viertelstunde kam der BSC im Fünfmeterraum der Gäste gleich dreimal zum Abschluss. Reutlingens Schlussmann Jurkovic parierte jedoch mehrfach glänzend.

Im direkten Gegenzug folgte die kalte Dusche: Der Ex-Villinger Christian Gilés Sanchez scheiterte noch an einem Bahlinger Verteidiger, Tim Schwaiger hatte aus kurzer Distanz keine Mühe, die zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte Führung für die Schwaben zu erzielen (16.).

Die Elf von Dennis Bührer und Axel Siefert schüttelte sich kurz und entwickelte direkt wieder Torgefahr. Der auffällige Ilhan fand in Jurkovic seinen Meister (24.), ein Kopfball von Tobias Klein prallte an den Pfosten (33.). „In dieser Phase treffen wir nicht immer die richtigen Entscheidungen und haben dennoch zahlreiche Chancen“, sagte Siefert. Dass der BSC nicht ein höheres Risiko ging, lag am ruckartigen Umschaltspiel der Gäste, die oft ihre Konterstärke andeuteten.

Mit Wiederanpfiff verflachte die Begegnung. Der SSV konzentrierte sich auf die Defensive, und die Bahlinger, unermüdlich angetrieben von Yannick Häringer und Klein, kamen lange nicht zum Abschluss. Das 1:1 war eigentlich die erste Großchance für den BSC nach der Pause. Bei den Bahlinger Fans unter den 925 Zuschauern – den SSV feuerten rund 100 Anhänger lautstark an – keimte Zuversicht. Die größte Chance zum 2:1 vergab Maximilian Faller mit einem knapp vorbeizischenden 18-Meter-Schuss (84.).

Unschöne Szene in der 89. Minute: Der Reutlinger Filip Milisic ließ sich zu einer Tätigkeit an Serhat Ilhan hinreißen. „Sowas habe ich überhaupt noch nie gesehen“, war Siefert fassungslos, als Milisic den am Boden liegenden Ilhan in den Bauch boxte und anschließend hochriss. Das Spielergebnis passte Siefert nur bedingt: „Wir haben heute eher zwei Punkte liegen gelassen. Uns war jedoch klar, dass wir angesichts des Niveaus der Liga da jetzt nicht einfach durchmarschieren.“

Bahlingen: Müller, Adam, Nopper, Faller (90. Gbadamassi), Pepic (83. Köbele), Klein (90. Siegert), Häringer, Sautner (65. Alihoxha), Wehrle, Ilhan, Fischer. Reutlingen: Jurkovic, Schiffel, Vogler, Schramm, Milisic, Wöhrle, Gümüssu (76. Di Biccari), Schwaiger(65. Elfadli), Eiberger, Gilés Sanchez (84. Visoka), Kuengenieda (79. Schmitt). Tore: 0:1 Schwaiger (16.), 1:1 Ilhan (73.). Schiedsrichter: Iby (Neuhausen). Zuschauer: 925. Rote Karte: Milisic (89.) – Tätlichkeit.

Bahlinger SC vs SGV Freiberg 3:0

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Im Aufstiegsrennen der Oberliga lichten sich die Reihen, im Kaiserstuhlstadion werden die Ränge zunehmend dichtgedrängter. Vor der saisonalen Rekordkulisse von 1166 Zuschauern untermauerte der Bahlinger SC eindrucksvoll seine Aufstiegsambitionen mit einem vielleicht etwas zu deutlich ausgefallenen Heimsieg gegen den bis dahin punktgleichen Verfolger aus Freiberg. Als Tabellenzweiter sitzen die Bahlinger dem Spitzenreiter Stuttgarter Kickers weiter mit zwei Punkten Rückstand im Nacken.

Die Zahl der Anwärter auf einen Spitzenplatz verjüngt sich weiter. Nach den Niederlagen von Villingen, Göppingen und Reutlingen, bereits am Mittwoch, 18 Uhr, zu Gast beim BSC, deutet sich vorsichtig ein Vierkampf um den Titel und die Vizemeisterschaft an, die zu Aufstiegsspielen für die Regionalliga berechtigt. Hinter Freiberg auf Rang vier klafft eine Fünf-Punkte-Lücke zu den Villingern, die freilich noch ein Nachholspiel zu absolvieren haben. „Für Bahlingen war dieser Sieg ein Big Point“, verdeutlichte GSV-Trainer Ramon Gehrmann die Bedeutung des achten Siegs im neunten Bahlinger Rückrundenspiel. „Natürlich tut es doppelt weh, noch vom Lokalkonkurrenten Bissingen überholt worden zu sein“, gestand Gehrmann, nicht ohne mit Blick zu seinem Bahlinger Kollegen Axel Siefert Jetzt-erst-recht-Stimmung zu verbreiten: „Wir geben uns nicht auf und werden alles versuchen, euch noch mal einzuholen.“

Sollten die Rothemden jedoch weiter so kompakt, laufstark, einsatzfreudig und selbstbewusst auftreten, dürfte dieses Unterfangen schwierig werden. Gegen spielstarke Neckarstädter, die den Ball über weite Strecken ansprechend durchs Mittelfeld zirkulieren ließen und immer wieder auf Spielkontrolle aus waren, hielt die variable Bahlinger Dreier-Fünfer-Abwehr mit einem starken Tobias Klein im Zentrum lange Zeit dicht. Das Mittelfeld ging weite Wege und schaltete nach Ballbesitz blitzschnell um. „Was Yannick Häringer hier Kilometer frisst, ist unglaublich“, lobte Siefert den Kompagnon von Hasan Pepic auf der Sechserposition.

Am Ende war auch etwas Glück dabei

Die Gier nach Erfolg zeichnete Häringer auch bei seinem Kopfballtor zum 2:0 aus, als der Ball nach einem Kopfball von Walter Adam von der Latte zurückprallte und Häringer blitzschnell schaltete. „Wir wollten es heute etwas mehr als Freiberg, waren griffiger und bissiger“, stellte der sportliche Leiter August Zügel fest.

Und dann haben die Bahlinger noch einen Tobias Klein, der nach überstandener Grippe hinten die Kreise des SGV-Torjägers Marcel Sökler eindämmte und vorne nach Ecke von Pepic (Bahlinger Standards!) das wichtige 1:0 erzielte. „War ein bisschen billardmäßig“, sagte Klein, weil sein Schrägschuss mehrfach durch die Freiberger Abwehr abgefälscht wurde.

Natürlich hatten die Gastgeber auch ein wenig Glück, dass der Sport- und Gesangsverein nach der Pause Chancen für Schimmel (57., 78.) und Sökler (66.) liegen ließ. Andererseits hätten Serhat Ilhan (55., 80.) und vor allem Erich Sautner (61., 79.) das Resultat noch deutlicher gestalten können. „Das Spiel hätte auch 9:3 oder 9:4 ausgehen können“, zählte Siefert durch. Es scheint, als hätte der BSC derzeit vor allem sich selbst am Hals. Bei einer Fanaktion mit 50 Prozent Rabatt wurden sämtliche BSC-Schals verkauft.

Bahlingen: Müller; Nopper, Klein, Adam; Wehrle (90. Respondek), Häringer, Pepic (60. Alihoxha), Siegert; Sautner (84. Köbele); Fischer (84. Petean), Ilhan. Freiberg: Bromma; Schimmel, Rohr, Fausel, Gentner; Braun (81. Ferati), Fossi (68. Müller), Fausel, Zagaria (81. Öztürk), Latifovic; Sökler, Muzliukaj (81. Marotta). Tore: 1:0 Klein (19.), 2:0 Häringer (75.), 3:0 Fischer (80.). Schiedsrichter: Schmidt (Frankfurt). Zuschauer: 1166.

TSG Backnang vs Bahlinger SC 2:3

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Auch die TSG Backnang konnte die Siegesserie des Bahlinger SC nicht stoppen. Die Gäste legten einen Traumstart hin: Bereits nach 120 Sekunden landete ein Freistoß von Erich Sautner bei Fabian Nopper, der am langen Eck freistehend mit einem Heber TSG-Schlussmann Marcel Knauss keine Abwehrchance ließ. In der 25 Minute erhöhte Rico Wehrle mit einem Abstauber. Es lief für die Elf von Dennis Bührer und Axel Siefert, ehe es nach einer halben Stunde zum Bruch im BSC-Spiel kam. Mario Marinic (31.) und Oguzhan Biyik (47.) egalisierten die Begegnung.

Die TSG Backnang hatte in dieser Phase weitere Chancen: Marinic (35.) zielte aus zehn Metern knapp vorbei, vier Minuten später wurde sein Treffer wegen Abseits nicht anerkannt und in der 41. Minute bugsierte Gästekeeper Dennis Müller das Leder nach einem Biyik-Freistoß im letzten Moment über den Querbalken.Doch nur fünf Minuten nach dem Ausgleich schlugen die Kaiserstühler eiskalt zu. Eine Rechtsflanke von Serhat Ilhan nickte der im Fünfmeterraum komplett freistehende Santiago Fischer zur erneuten Gästeführung ein (56.). In der Folge verflachte die Partie und die Gäste brachten den Sieg über die Zeit.

Dennis Bührer (BSC-Trainer):
„Riesenkompliment an Backnang. Wir wussten, dass das ein sehr unangenehmer Gegner sein wird. Die TSG hat uns alles abverlangt. Mein Team wollte aber unbedingt die drei Punkte und wir haben den Gegner auch schon in der Vorbereitung sehr ernst genommen. Ich hoffe, dass Backnang in der Liga bleibt und noch die nötigen Punkte dafür holt.“

Schiedsrichter: Stefan Fimpel (Bad Wurzach) – Zuschauer: 223
Tore: 0:1 Fabian Nopper (3.), 0:2 Rico Wehrle (25.), 1:2 Mario Marinic (31. Foulelfmeter), 2:2 Oguzhan Biyik (47.), 2:3 Santiago Fischer (56.)

Bahlinger SC vs SV Linx 4:0

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Einseitiger hätte die Partie kaum laufen können. Ein starker Bahlinger Auftritt ebnet gegen harmlose Linxer den Weg zu einem ungefährdeten Heimsieg. Die Sache war bereits zur Pause geregelt, alle vier Treffer fielen in der ersten Halbzeit. Mit diesem Gala-Auftritt festigt der BSC den zweiten Tabellenplatz. Vor den Verfolgern ließen Villingen und Nöttingen Federn.

Bei Bahlingen durfte Ergi Alihoxha für Yannick Häringer von Anfang an auflaufen. Der SV Linx unterstrich mit einem schwachen Auftritt, dass die Abstiegsangst wächst. Anders der Bahlinger SC: Mit viel Selbstbewusstsein spielte das beste Rückrundenteam der Liga nach vorne. Türöffner für den 14. Saisonsieg war ein harmloser Freistoß: BSC-Neuzugang Hasan Pepic zirkelte den ruhenden Ball in Richtung Linxer Gehäuse. Gästekeeper Joshua Huelsmann klebte auf der Linie, und der Flugball zappelte in den Maschen – 1:0 (4.). Bahlingen übernahm nun vollends die Spielkontrolle. Gegenwehr der Gäste blieb aus, leichtfertig wurde der Ball oftmals hergeschenkt. Tobias Klein erkämpfte sich in der 17. Minute die Kugel, spielte Doppelpass mit Erich Sautner, prompt stand es 2:0. Linx bekam keinen Zugriff aufs Spiel, Bahlingen war spielerisch und kämpferisch überlegen. Die Folge waren sehenswerte Treffer von Santiago Fischer und Sautner zum 4:0-Halbzeitstand, und BSC-Teammanager Bernhard Wiesler stellte fest: „Linx bietet heute wenig an.“

Die einseitige Partie setzte sich auch im zweiten Abschnitt fort. Bahlingen spielte munter auf, Linx hielt sich zurück. Eine zu erwartende Aufholjagd des Aufsteigers war nicht zu sehen. In der 52. Minute hatte Marc Rubio mit einem satten Distanzschuss die einzige Linxer Chance der Partie, Dennis Müller im BSC-Tor reagierte mit einer Glanztat. Ansonsten war der Keeper an diesem sonnigen Nachmittag quasi beschäftigungslos. Bahlingen spielte sich noch einige gute Einschussmöglichkeiten heraus, traf aber nicht mehr in die Maschen.

„Wir haben eine reife Leistung präsentiert mit einer starken ersten Halbzeit“, lobte August Zügel, der sportliche Leiter des BSC, seine Mannschaft. „Wir haben Druck aufgebaut, nichts zugelassen und zur richtigen Zeit die Tore geschossen.“ Natürlich war auch Trainer Dennis Bührer überaus zufrieden mit dem Auftritt: „Riesenkompliment – unser Team hat in der ersten Hälfte das umgesetzt, was wir Trainer gefordert haben. Danach haben wir nachgelassen, was uns Trainern nicht so gefallen hat. Die harte Arbeit geht bei uns dennoch weiter. Wir bleiben in der Jägerrolle und setzen die vermeintlichen Favoriten weiter unter Druck.“

SVL-Trainer Sascha Reiß gestand ein: „Bei uns fehlte in der ersten Hälfte der Oberligafußball.“ Das schnelle 0:1 sei der Genickbruch für sein Team gewesen. „Bahlingen war heute nicht unsere Kragenweite. Unsere Fehler machten dem Gegner das Toreschießen leicht.“

Bahlingen: Müller, Adam, Nopper, Sautner, Ilhan (56. Bektasi), Faller (59. Siegert), Wehrle (61. Schmid), Klein (64. Köbele), Alihoxha, Fischer, Pepic.

Linx: Huelsmann, Feist, Deko Kopf, Gülsoy, Rubio, Vollmer (61. Föll), Henkel (79. Traroe), Dussot (69. Tine), Schmider, Merkel (61. Recht), Dennis Kopf.

Tore: 1:0 Pepic (4.), 2:0 Klein (17.), 3:0 Fischer (36.), 4:0 Sautner (44.).

Schiedsrichter: Heim (Waghäusel).

Zuschauer: 1066.

TSV Ilshofen vs Bahlinger SC 0:2

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Es ist eigentlich keine Torchance, die das Spiel bereits in der 5. Minute vorentschied: Nach einer Flanke von Mittelfeldspieler Rico Wehrle stieg der Ball, vom Gegenwind beeinflusst, erst steil nach oben, um sich dann hinter Ilshofens Torwart Karel Nowak unter die Latte zu senken. TSV-Spielertrainer Ralf Kettemann wollte seinem Schlussmann keinen Vorwurf machen: „Ich habe keinen krassen Torwartfehler gesehen. An einem guten Tag hat er den Ball wahrscheinlich, aber mit dem Wind war es echt komisch.“

BSC-Trainer Dennis Bührer räumte ein:  „Das frühe Tor hat uns auf dem engen Platz und den schwierigen Bedingungen natürlich in die Karten gespielt.“ Die Kaiserstühler konnten sich zunächst auf die Defensive konzentrieren, die Hohenloher mussten die Initiative ergreifen, kamen aber kaum einmal zum Abschluss.
Mit Wind im Rücken suchte der BSC nach dem Seitenwechsel die Entscheidung – und traf erneut:  Mittelstürmer Santiago Fischer köpfte eine Freistoßflanke platziert zur 2:0-Führung ein (52.). Danach verpassten die Gäste bei einigen Konterchancen weitere Treffer. Erst scheiterte Serhat Ilhan  aus kurzer Distanz an  Nowak (74.). Dann liefen mehrere  Bahlinger auf einen Ilshofener Abwehrspieler zu, verdaddelten aber die große Gelegenheit in Überzahl (87.).

Ilshofen versuchte alles: In der 89. schoss Lukas Lindner übers Tor, eine Minute später verpasste Kevin Lehanka eine  Hereingabe im Fünfmeterraum um einen Schritt.  „Wir wussten dass es nicht einfach sein würde, hier auf dem Kunstrasen nach einer langen Auswärtsfahrt zu bestehen“, sagte Bührer.  „Die ausgelassenen Konterchancen waren nicht optimal, aber wenn man in Ilshofen 2:0 gewinnt, dann können wir voll zufrieden sein.“

Bahlingen: Müller, Adam, Nopper, Faller (75. Siegert), Wehrle (85. Schmid), Häringer (84. Gbadamassi), Klein, Pepic (64. Pepic), Ilhan, Fischer, Sautner.

Tore: 0:1 Wehrle (5.), 0:2 Fischer (52.). Schiedsrichter: Rottner (Poppenweiler). Zuschauer: 180.

Bahlinger SC vs 1. CfR Pforzheim 2:0

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Der Bahlinger SC bleibt weiter in der Erfolgsspur und hat in diesem Frühjahr nunmehr drei Siege und ein Unentschieden erzielt. Beim zwölften Saisonsieg dominierten die Rothemden die Partie weitgehend. Sie rücken in der Tabelle auf Rang fünf vor, der Rückstand auf Platz zwei wurde auf drei Zähler verkürzt.

Nach einem druckvollen Auftakt des BSC, der wieder mit Kapitän Tobias Klein in der Startformation agieren konnte, hielt Pforzheim mit körperlicher Robustheit dagegen. Torchancen blieben auf beiden Seiten zunächst Mangelware. Bahlingen verstärkte dann aber den Druck über die Flügel, so kam auch die Führung zustande: Santiago Fischer passte fein von der Grundlinie zurück, Serhat Ilhan vollendete im Zentrum an der vielbeinigen Pforzheimer Abwehr vorbei zum 1:0 (40.). Kurz vor der Pause verpasste Klein per Kopfball einen weiteren BSC-Treffer.

Pforzheim startete nach Wiederanpfiff ordentlich und hatte durch Dominik Salz eine Ausgleichschance (50.). Bahlingen ließ sich aber das Heft des Handelns nicht nehmen und hatte beim 2:0 Glück (65.): Fathi Özge wehrte eine Hereingabe unglücklich ab und traf dabei Rico Wehrle. Der Abpraller ging am chancenlosen Ex-SC-Keeper Manuel Salz vorbei ins Netz. Der achte Bahlinger Heimsieg geriet nicht mehr in Gefahr. Ilhan, Fischer und der eingewechselte Shqipon Bektasi ließen weitere gute Einschusschancen aus.

Gästetrainer Gökhan Gökce räumte ein, man sei bissig in die Zweikämpfe gegangen, „vielleicht auch manchmal etwas zu hart“. Bahlingen sei 70 Minuten lang dominant aufgetreten. „Nach vorne agierten wir nicht gut genug“, bemängelte Gökce. Manuel Salz räumte ein: „Der Bahlinger SC war heute das bessere Team über 90 Minuten. Der Sieg ist verdient.“

BSC-Coach Axel Siefert machte seiner Mannschaft „ein Riesenkompliment. Sie hat die Ärmel hochgekrempelt, gebissen und viel guten Fußball gezeigt.“ Das Team sei jetzt im körperlich-läuferischen Bereich besser aufgestellt. „Das ist vor allem gegen robuste Gegner wie Pforzheim sehr wichtig“, so Siefert. Abwehrspieler Walter Adam ergänzte: „Wir waren heute gut eingestellt und besonders in der ersten Halbzeit präsent. Das Spiel war schmutzig, aber wir haben dagegengehalten.“

Bahlingen: Müller, Adam, Nopper, Häringer, Sautner (36. Köbele), Ilhan (75. Bektasi), Faller (78. Siegert), Wehrle, Klein, Fischer, Pepic (66. Gbadamassi). Pforzheim: M. Salz, Cristescu, Zinram, Tardelli Rancano (87. Masurica), D. Salz, Grupp (70. Reule), Oman (59. Yilmaz), Özge, Jourdan, Ratifo, Ceylan. Tore: 1:0 Ilhan (40.), 2:0 Wehrle (65.). SRin: Wacker (Marbach). ZR: 447.

SV Stuttgarter Kickers vs Bahlinger SC 1:1

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Axel Siefert, der Trainer des Bahlinger SC,  sprach nach Abpfiff von einer „gefühlten Niederlage“. Zwar blieb sein Team auch im dritten Pflichtspiel des Jahres unbesiegt, ein Auswärtsdreier beim Tabellenführer war jedoch greifbar.

Gerade sie erste Hälfte gehörte dem spielerisch überlegenen Bahlinger  SC. Auch nach der Führung durch einen von Erich Sautner verwandelten  Strafstoß  – Michael Klauß hatte Shqipon Bektasi  zu Fall gebracht – blieben die Gäste  in ihrem 4-1-4-1-System am Drücker. Mit dem konsequenten Bahlinger-Mittelfeldpressing kam  der Ligaprimus  überhaupt nicht zurecht. Zu  hektisch und mit  vielen langen und ungenauen Bällen agierten die einfallslosen Kickers.

Ein Bild, das sich mit dem Seitenwechsel ändern sollte. Denn unmittelbar nach  der Pause zog sich der BSC zurück und setzte auf ein schnelles Umschaltspiel. Das Spiel der Bahlinger wirkte nicht mehr so geordnet, die Positionen waren weniger gut besetzt. Stattdessen übernahmen die Gastgeber das Kommando, woran  die eingewechselten Ilias Soultani und Leander Vochatzer ihren Anteil hatten.

Für den Ausgleich benötigte der Ex-Bundesligist aber die Hilfe von Fabian Nopper, der unter Druck das Leder unglücklich ins eigene Netz bugsierte (68.). Vier Minuten später sah Bahlingens Mittelfeldspieler Ergi Alihoxa nach einem groben Foul glatt rot. In Überzahl hatten die Kickers  durch Lhadji Badiane (77.) die Riesenchance zum 2:1, doch BSC-Keeper Dennis Müller hielt klasse. Im Gegenzug vergab Bahlingens Joker Santiago Fischer die letzte Chance des Spieles.  (daf)

Bahlingen: Müller – Wehrle, Nopper, Adam, Faller – Alihoxha – Bektasi (90. Siegert), Häringer, Pepic (84. Schmid), Ilhan (64. Klein) –  Sautner (65. Fischer).

Tore: 0:1 Sautner (7./Foulelfmeter), 1:1 Nopper (68./Eigentor).

SR: Stefan Fimpel. Zuschauer: 2300.

Bahlinger SC vs Neckarsulmer Sport-Union 3:1

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Tabellarisch ging’s keinen Schritt vorwärts nach dem 3:1-Heimerfolg gegen Neckarsulm. Bis auf den Tabellenzweiten Freiberg (0:0 beim Vorletzten SV Spielberg) gab sich die vor den Bahlingern liegende Konkurrenz an diesem Samstag keine Blöße. Siefert scrollte weiter. Und reckte plötzlich triumphierend sein Mobiltelefon in die Höhe. Seine Bahlinger auf eins: In der Rückrundentabelle liegt seine Mannschaft an der Spitze.

Freilich ist die Aussagekraft dieses Zahlenwerks überschaubar. Sind in der zweiten Halbserie doch erst drei Spieltage absolviert.  Und auch die mit plus 20 aktuell beste Tordifferenz aller 18 Oberligisten kann nicht darüber hinwegtäuschen: Erstens zählen eben vorrangig die Punkte (hier liegen die Bahlinger vier Zähler hinter dem Tabellenführer und kommenden Gegner Stuttgarter Kickers, der ein Spiel weniger ausgetragen hat). Und zweitens zählt die Leistung auf dem Platz. Und die war gegen Neckarsulm, gemessen an der Anspruchshaltung rund um die Ponderosa, durchaus verbesserungswürdig.

Dennis Bührer, Sieferts Kompagnon auf der Bahlinger Trainerbank, wollte das weitgehend brotlose Gekicke gegen den abstiegsgefährdeten Tabellen-13. gar nicht schönreden: „Das war  ein Arbeitssieg. Wenn wir nächste Woche gegen Stuttgart so auftreten, kriegen wir eins auf die Mütze.“ An einzelnen Akteuren machte  der Coach den stockenden Spielfluss nicht fest: „Gesamtheitlich haben wir uns nicht auf dem Level bewegt,  den wir von unseren Spieler gewohnt sind.“

Sand auf dem Rasen – und im Bahlinger Getriebe

Erklärungen für den reservierten Auftritt gibt es einige: Da wäre die gute Raumaufteilung und Staffelung der Gäste, die nach dem Seitenwechsel lange Zeit drauf und dran waren, mindestens einen Punkt aus dem Kaiserstuhl mitzunehmen. Erst vergab Robin Neupert nach einer Ecke von Maximilian Gebert per Drehschuss die Neckarsulmer 2:1-Führung (57.), dann senste Gebert den Ball  nach dem schönsten Gästeangriff vollkommen freistehend aus zehn Metern über das Bahlinger Gehäuse (86.). Es wäre das 2:2 gewesen. August Zügel, der sportlicher Leiter des BSC, räumte hinterher ein, nach rund 60 Minuten hätte er einen Punkt sofort genommen.

Sand ins Bahlinger Angriffsgetriebe brachte auch der Rasen. Der sah  für Dennis Bührer auf den ersten Blick eigentlich ganz gut aus: „Doch durch den aufgebrachten Sand war es schwierig, richtig Fußball  zu spielen.“ Das Spielgerät kam nur schwer ins Rollen, viele Bälle versprangen, und Spieler rutschten beim Antritt weg wie Shqipon Bektasi, der sich beim unsanften Aufprall schon nach wenigen Minuten an der Schläfe eine Brandwunde zuzog, die fast wie die Hinterlassenschaft eines Faustschlags aussah.

Apropos Bektasi: Der Winterzugang hatte wegen einer  Erkältung am Donnerstag das Training abbrechen müssen und war körperlich sichtbar nicht bei hundert Prozent. „Er hat sich reingeworfen, ist gerannt, so lange es ging“, sagte Bührer.

Weil das Kombinationsspiel durch den  sandig-grünen Untergrund eingebremst wurde, stellten die Gastgeber in der zweiten Halbzeit auf vertikale Schläge hinter die NSU-Abwehr um – mit ebenfalls mäßigem Erfolg. Und so musste Plan B herhalten: Standards, genauer gesagt Eckbälle, noch präziser formuliert von der rechten Seite, mit Verve getreten von Linksfuß Hasan Pepic. So scheiterte Bektasi an Keeper Marcel Susser (18.); so fiel bei einer kurz ausgeführten Variante das 1:0, als Tobias Klein eine zu kurz geratene Faustabwehr von Susser wieder in den Fünfmeterraum steckte und Yannick Häringer aus dem Getümmel traf (34.). Und so markierte nach einer Pepic-Ecke der auch in der Defensive aufmerksame Fabian Nopper am zweiten Pfosten etwas glücklich mit der Brust das 2:1 (72.). Es passte ins Bild, dass Neckarsulm das  1:1 ebenfalls nach einer Ecke von rechts (Gebert auf Robin Neupert) gelungen war.

Den Deckel auf das Spiel machte mit dem 3:1 kurz vor Schluss der eingewechselte Santiago Fischer nach einem Konter über den eingewechselten Serhat Ilhan. Es stimmt schon: Der BSC kann nach der Verpflichtung von Bektasi und Pepic nun  von der Bank aus starke Impulse setzen. Und auch das 3-5-2-System mit Ergi Alihoxha als zentrale Kraft der Dreier-Abwehrkette  kann eine Alternative zum bislang praktizierten 4-1-4-1 sein. Die Kunst für Bührer und Siefert wird es nun sein, das zweifellos vorhandene Potenzial  in den kommenden Wochen zielgerichtet zu entfalten. Nach dem Spiel in Stuttgart kommen fast alle Spitzenvereine noch nach Bahlingen. Die Tür steht weiter offen.  Womöglich blinkt am Ende auch das maßgebliche Tabellenwerk auf Sieferts  Smartphone nach seinen Wünschen.

Bahlingen: Müller; Nopper, Alihoxha, Adam; Wehrle,  Klein, Häringer, Faller; Sautner (62. Fischer);  Pepic (88. Köbele), Bektasi (54. Ilhan). Neckarsulm: Susser;  Romano (75. Islamaj), R. Neupert, Klotz, Seybold (88. Schmelzle); S. Neupert; Gotovac, Ayvaz (68. Albert), Gebert; Schneckenberger, Barini.

Schiedsrichter: Lehmann (Seitingen-Oberflacht). Tore: 1:0 Häringer (34.), 1:1 R. Neupert (39.), 2:1 Nopper (72.),  3:1 Fischer (89.). Zuschauer: 527.

1. FC Normannia Gmünd vs Bahlinger SC 1:4

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Lediglich in den ersten 20 Minuten leistete der abstiegsbedrohte 1. FC Normannia Gmünd ausreichend Gegenwehr und hatte durchaus Möglichkeiten in Führung zu gehen. In der Folge erhöhte Bahlingen die Schlagzahl und der Aufsteiger war nun allzu häufig in der Beobachterrolle. BSC-Kapitän Tobias Klein brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: „Die individuelle Klasse hat den Unterschied ausgemacht.“

Angetrieben vom spielfreudigen Winterneuzugang Hasan Pepic wurden die Angriffe der Bahlinger zunehmend zielstrebiger. In der 38. Minute mündete die Bahlinger Überlegenheit in die bereits zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung. Hasan Pepic flankte scharf von rechts vor das Gmünder Tor, Tobias Klein war per Kopf zur Stelle und stellte auf 0:1. Nur wenige Minuten später versetzte Rico Wehrle gleich vier Gegenspieler, wurde aber in letzter Sekunde von Fabian Kianpour am Torschuss gehindert.

Nach dem Wechsel setzte sich das dominante Spiel der Gäste fort und die Gmünder hatten nur wenig dagegen zu setzen. Bezeichnenderweise konnten sie erst in der 73. Minute ihren ersten nennenswerten Torschuss auf das Bahlinger Tor verzeichnen. Anders dagegen die Bahlinger, bei denen nun alles passte. Die Räume wurden gut zugestellt, so dass die Gmünder ihr Spiel nach vorne nicht entwickeln konnten und das Kombinationsspiel der Gäste zeichnete sich durch präzises Passspiel aus. Bereits in der 49. Minute hatte Fabian Nopper die Möglichkeit auf 2:0 zu erhöhen, doch sein Freistoß verfehlte das Gmünder Tor nur ganz knapp.

Doch es dauerte nicht lange bis die Gäste jubeln konnten, Tobias Klein legte den Ball von der Grundlinie zurück in den Gmünder Strafraum und Shqipon Bektasi hätte sein erstes Pflichtspieltor erzielt, wenn nicht der Gmünder Kapitän Stephan Fichter vor ihm den Ball ins eigene Tor bugsiert hätte (56.). Bahlingen ließ  auch im Gefühl des sicheren Sieges nicht nach. Die logische Konsequenz: Ein satter Abschluss von Rico Wehrle zum 3:0 (61.) und ein an Shqipon Bektasi verursachter Elfmeter, den Erich Sautner souverän zum 0:4 verwandelte (66.), beseitigten letzte Zweifel.

Axel Siefert zeigte sich entsprechend zufrieden: „ Unser Ziel war es kompakt zu stehen, Ballsicherheit zu haben und den Gegner zu kontrollieren. Das alles haben wir heute auf den Platz gebracht, wir haben absolut seriös und organisiert gespielt. Das war der Schlüssel zum Erfolg.“ Der Treffer zum 1:4 durch einen direkt verwandelten Eckball, bei dem BSC-Schlussmann Dennis Müller einen unglücklichen Eindruck hinterließ, bedeutet lediglich Ergebniskosmetik.

FCN: Ellermann – Suddoth, Fichter, Stölzel, Glück – Kianpour (83. Seltenreich), Gnaase – Pfeifer (71. Knecht), Uygun, Kolb (64. Bauer) – Karaca.

BSC: Müller – Adam, Nopper (82. Nyamsi), Häringer, Sautner (66. Köbele), Bektasi (71. Ilhan), Faller, Wehrle, Klein, Alihoxha, Pepic (71. Fischer).

Schiedsrichter: Tobias Endriß (Bad Ditzenbach)

Tore: 0:1 Tobias Klein (38.), 0:2 Fichter (Eigentor) (55.), 0:3 Rico Wehrle (61.), 0:4 Erich Sautner (66. FE), 1:4 Uygun (86.). Zuschauer: 262.

Bahlinger SC vs FC Germania Friedrichstal 4:0

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Gegenüber der Vorwoche rückten Timo Wehrle und Santiago Fischer in die Startelf. Beide erhöhten damit das Offensivpotential. Zunächst musste Bahlingen aber zittern. In der dritten Minute marschierte Johannes Weiß nach Zuckerpass auf und davon. Dennis Müller im Heimtor konnte ihn nur mit einer Fußabwehr stoppen. Hans Kyei setzte den Nachschuss übers leere Tor.

Nach dieser Schrecksekunde kam Bahlingen besser in die Partie. Im ersten Abschnitt belohnte sich das Team für ein höheres Engagement mit fünf Torchancen. Eine davon köpfte Yannick Häringer nach Ecke von Felix Higl in die Maschen – 1:0 (26.). Higl hatte das zweite BSC-Tor auf dem Fuß. Sein Distanzschuss entschärfte Gästekeeper Sören Hemmelgarn in der 35. Minute ins Toraus. So lag der Favorit bereits zum Pausenpfiff aufgrund etlicher Chancen nicht unverdient in Führung.

Gänzlich übernahmen die Bahlinger nach Wiederanpfiff die Spielkontrolle. Friedrichstal verteidigte in der eigenen Hälfte und machte die Räume eng. Bahlingen drängte weiter und hatte durch zwei kuriose Treffer Erfolg. Dabei senkte sich eine Flanke von Serhat Ilhan ins lange Eck zum 3:0 (52.). Kurz danach erhöhte Fischer mit seinem zweiten Tor per Hackentrick auf 4:0. Der Drops war damit gelutscht. Bahlingen hatte seine Überlegenheit nun auch in Toren ausgedrückt.

Mit dem sechsten Heimsieg der Saison klettern die Kaiserstühler auf Rang neun. Dicht liegt das Feld in der oberen Tabellenhälfte zusammen. Kurios: Zwischen dem Zehnten Ilshofen (28 Punkte) und Tabellenführer Freiberg (37) liegen nur neun Punkte und damit genauso viel wie zwischen dem Tabellen-14. SV Linx (20) und dem 15. Normannia Gmünd (11).

Für den Friedrichstaler Interimstrainer Frank Zürn war die Partie „eine klare Geschichte. Besonders die zweite Halbzeit war bitter für meine Truppe.“ BSC-Trainer Dennis Bührer war mit dem Auftritt zufrieden, „mit der Halbserie nicht“. Ihm fehlte in der Herbstrunde Konstanz und Souveränität. „Das wollen wir in der Winterpause aufarbeiten“, sagte Bührer. „Nur mit Feuer und Motivation können wir die Jägerrolle übernehmen, um sich nach der Winterpause noch ein.

Bahlingen: Müller, Adam, Nopper, Häringer, Ilhan, Faller (64. Siegert), R. Wehrle (58. Respondek), Klein, T. Wehrle (64. Sautner), Fischer, Higl (58. Köbele).

Tore: 1:0 Häringer (26.), 2:0 Fischer (49.), 3:0 Ilhan (52.), 4:0 Fischer (57.). Schiedsrichter: Maier (Offenburg). Zuschauer: 435.

1. Göppinger SV vs Bahlinger SC 3:0

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Zwei Traumtore von Chris Loser (7.) und Kevin Dicklhuber (23.) rissen die 400 Zuschauer in Göppingen von den Sitzen und ebneten den Weg zum Heimsieg. „Die erste Halbzeit war läuferisch und kämpferisch überragend von uns, wir haben schnell umgeschaltet und sind mit einem sensationellen Tor in Führung gegangen“, freute sich GSV-Trainer Gianni Coveli. Nach Ballgewinn ging Dicklhuber durchs Mittelfeld und bediente den mitgelaufenen Loser, der den Ball aus 18 Metern ins Tordreieck jagte. Beim 2:0 senkte sich eine Freistoßflanke von Dicklhuber hinter Torwart Dennis Müller in den Knick. „Göppingen hatte heute in den entscheidenden Situationen das notwendige Glück“, kommentierte der Bahlinger Trainer Dennis Bührer und meinte damit neben dem 2:0 auch zwei Strafraumaktionen, bei denen die Gäste in Halbzeit eins vergeblich Elfmeter forderten.

In Durchgang zwei begann der BSC druckvoll und stemmte sich gegen die Niederlage. Zunächst scheiterte Tobias Klein am Göppinger Torwart Kevin Rombach (50.). Kurze Zeit später köpfte der aufgerückte Walter Adam aus aussichtsreicher Position neben das GSV-Tor (59.). „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen“, erklärte Bührer, „wir haben versucht Fußball zu spielen, uns aber nicht belohnt. Göppingen war cleverer und man hat in den entscheidenden Situationen gesehen, dass sie einen Lauf haben.“ Kurz vor Schluss spielte der Göppinger SV einen Konter sauber zu Ende, der alles überragende Kevin Dicklhuber vollendete zum 3:0.

Bahlingen: Müller; Adam, Nopper, Häringer, Ilhan (86. Siegert) , Faller (66. Fischer), Wehrle, Petean (66. Sautner), Klein, Alihoxha (77. Respondek), Higl.

Tore: 1:0 Loser (7.), 2:0, 3:0 Dicklhuber (23., 84.). Schiedsrichter: Kief (Römerberg). ZR: 400.

Bahlinger SC vs SV Oberachern 3:0

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Eine überwiegend spannende Partie inszenierten die beiden südbadischen Oberligisten im Kaiserstuhlstadion. Über weite Strecken war der heimische BSC  spielbestimmend. Das führte zu zahlreichen Tormöglichkeiten für die Rothemden. Oberachern kämpften sich nach vorne, fand aber nur selten den Torabschluss.

Bahlingen machte es besser:  Nach zwölf  Minuten zirkelte Yannick Häringer den Ball auf den SVO-Kasten, nur mit Mühe konnte Keeper Xaver Pendinger die Kugel wegfausten.  Geduldig arbeitete sich der BSC nach vorne und kam nach einer halben Stunde durch Tobias Klein zu einer weiteren Chance. Er zimmerte  übers Gehäuse. Drei Minuten später passte es besser. Klein feuerte aus dem Getümmel im Strafraum ab ins linke Eck – 1:0, Pendinger war ohne Abwehrchance. Bis zum Pausenpfiff gab es weitere Einschussmöglichkeiten für das Heimteam.

Bahlingen hielt auch nach dem Seitenwechsel das Tempo hoch  und hatte prompt  Erfolg:  Serhat Ilhan spielte sich über links durch, und seine Hereingabe zirkelte Felix Higl  ins kurze Eck zum 2:0 (50.). Der Treffer schien nicht unhaltbar. Oberachern war jedoch einmal mehr im Abwehrzentrum zu sorglos.
Die  Gegenwehr der Gäste blieb  aus. Über weite Strecken spielten  sie harmlos und ohne Druck. Das ermöglichte dem BSC weitere Möglichkeiten. Eine davon nutzte Klein mit seinem achten Saisontor  zum 3:0 (73.) Bahlingen beendete mit dem fünften Heimsieg der Runde seine Negativserie von vier Pflichtspielniederlagen in Folge. Gegen harmlose Gäste  wäre ein höherer Sieg möglich gewesen.

„Solide, konzentriert, gut organisiert und nicht im Hurastil“, sei sein Team aufgetreten, lobte BSC-Trainer Axel Siefert seine Mannschaft.   Sie sei über gewonnene Zweikämpfe ins Spiel gekommen und habe dann ihre spielerische Linie gefunden.  „Nach dem Abpfiff ist uns ein Stein von der Seele gefallen“, bekannte Siefert, der mit Dennis Bührer  die Bahlinger trainiert. „Das Team hat sich für seinen Einsatz belohnt.“
Für SVO-Trainer Mark Lerandy, zwei Jahre Spieler beim BSC,  sei es abgesehen vom Ergebnis kein schlechter Tag gewesen: „Wir hatten uns viel vorgenommen, aber Bahlingen hat ein richtig gutes Spiel gemacht. Mein junges Team bekommt auswärts derzeit keine Punkte.“  (Sebastian Ehret)

Bahlingen: Müller, Adam, Nopper, Häringer, Respondek (66. Alihoxha), Ilhan (71. Fischer), Faller, R. Wehrle, Petean (74. Köbele), Klein, Higl.

Oberachern: Pendinger, Fritz, Sheron (75. Zwick), Armbruster, Feger, Gallus, Muto (85. Ludwig), Filkovic, Decherf (54. Durmus), Schwenk, Daouri (54. Gür).

Tore: 1:0 Klein (33.), 2:0 Higl (50.), 3:0 Klein (73.). Schiedsrichter: Erbst (Gerlingen). ZR: 560.

FC Nöttingen vs Bahlinger SC 3:1

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Dass die Südbadener etwas Zählbares aus dem Enzkreis mitnehmen wollten, dokumentierten sie früh. Bereits nach zwei Minuten wurde ein Abseitstor von Tobias Klein abgepfiffen. Die Bahlinger hielten das Tempo hoch, bessere Gelegenheiten hatten aber die Hausherren. Bereits nach zwölf Minuten die Führung für den FCN: Niklas Kolbe verwandelte nach einer Ecke, halb mit dem Kopf, halb mit der Schulter zum 1:0. Doch der Bahlinger SC ließ sich davon wenig beeindrucken und kam nach einer verunglückten Einlage in der Nöttinger Abwehr durch Felix Higl (27.) zum Ausgleich.

Knackpunkt der Partie: Ein unnötiges Foul des gelb-vorbelasteten Fabian Schmid, der kurz nach der Pause bereits die Ampelkarte sah. In Unterzahl agierten die Kaiserstühler zunächst geschickt und ließen kaum Chancen zu. In der 75. Minute dann der überraschende Führungstreffer für die Gastgeber: Ulusoy wuchtete einen abgewehrten Eckball in Strafraumhöhe mit Verve in die Maschen. Der BSC versuchte sich nun gegen die Niederlage zu stemmen, der entscheidende Gegenstoß folgte jedoch in Form eines Konters, den Ernesto de Santis zum 3:1-Entstand für Nottingen vollendete (92.).

Bahlingen: Müller, Petean (63. T. Wehrle), Nopper, Adam, Siegert (38. Schmid), Alihoxha (77. Respondek), Klein, R. Wehrle, Sauter, Ilhan (80. Spiegler), Higl.

Tore: 1:0 Kolbe (12.), 1:1 Higl (27.) 2:1 Ulusoy (75.), 3:1 De Santis (92.).

Schiedsrichter: Gille (Sinzheim).

ZR: 440. Gelb-Rot: Schmid (52./Bahlinger SC).

Bahlinger SC vs FSV 08 Bissingen 2:3

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„Im Moment ist es so, dass wir diese Spiele nicht für uns entscheiden können“, sagte Bührer. Die Mannschaft will, die Mannschaft sei intakt, sie ließ die Köpfe nicht hängen, als Bissingen nach der Gelb-Roten Karte für den Bahlinger Yannick Häringer kurz nach der Pause durch zwei Tore in vier Minuten auf 3:1 davonzog. Doch nach den vielen Rückschlägen, die im Pokal-Aus an Allerheiligen beim Verbandsligisten 1. FC Rielasingen-Arlen gipfelten (1:4), fehlten Selbstvertrauen, Leichtigkeit, Mut und Ruhe im Abschluss. Felix Higl konnte auf Vorarbeit des einsatzfreudigen Serhat Ilhan nach der Roten Karte für den Bissinger Pascal Hemmerich (Nachtreten im Strafraum gegen Fabian Nopper) per Direktschuss aus 16 Metern lediglich auf 2:3 verkürzen.

„Wir sind in einer schwierigen Situation“, sagte Bührer (Felix Higl wählte den Begriff „kleine Krise“). Die fehlende Perspektive im Pokal, das Abrutschen auf Rang acht, nunmehr fünf Punkte hinter dem Spitzentrio Stuttgart, Reutlingen und Villingen, lassen bei den Rot-Weißen viele Träume nach dem Katapultstart in die Saison (fünf Siege in sechs Spielen mit 19:3 Toren) platzen. „Wir nehmen grad die volle Achterbahn, die der Fußball zu bieten hat“, stellte Bührer fest.

Das Problem steckt wie so häufig zwischen den Ohren. „Es kommt jetzt darauf an, den Kopf zu trainieren“, sagte Bührer, „die Athletik ist da“. Trotz der Pokal-Belastung am vergangenen Donnerstag, die Leistungsträger wie Ilhan und Tobias Klein erst einmal auf die Bank beförderte, konnten die Gastgeber das Tempo bis in die Schlussphase hoch halten. „Die Mannschaft hat alles reingeworfen“, stellte der unermüdliche Higl fest. „Doch wir belohnen uns im Moment nicht und haben auch kein Spielglück“, flocht Walter Adam ein. Der Innenverteidiger selbst hatte beim 1:2 Pech, als sein Kopfball im eigenen Fünfmeterraum an den Schädel von Hemmerich prallte, von wo der Ball als für Keeper Dennis Müller unerreichbare Bogenlampe ins Netz flog (57.).

Eins ist klar: Das gebetsmühlenartig vorgetragene Credo vom unerschütterlichen Teamgeist beim BSC wird nun einer ernsthaften Belastungsprobe ausgesetzt. Manchmal will man auch zu schnell zu viel wie im Beispiel von Yannick Häringer. Der Mittelfeldspieler hatte kurz vor der Pause per Kopf nach einer Ecke den zu diesem Zeitpunkt glücklichen 1:1-Ausgleich erzielt – wobei nicht viele der lediglich 460 Zuschauer den Ball beim Klärungsversuch von Simon Lindner wie der Schiedsrichterassistent hinter der Torlinie gesehen hatten. Dann aber überzog es Häringer, stieg kurz nach Wiederanpfiff zu ungestüm gegen Lindner ein – und sah dafür vom Freiburger Schiedsrichter Boris Zorn die Ampelkarte. „Bitter, aber man kann sie geben“, räumte Bührer ein, der im gleichen Atemzug aber großes Lob über seinen Sechser ausschüttete: „Yannick geht auf dem Feld Wege, die viele gar nicht sehen.“ Jäh endete das kurze Hoch der Bahlinger Spieler, die sich in der Pause selbst Feuer unterm Hintern gemacht hatten. „Ich musste in der Halbzeit gar nichts sagen“, bemerkte Bührer. Übermotivation ist zuweilen kontraproduktiv.

Nun wollen die Bahlinger am Freitag im Auswärtsspiel beim FC Nöttingen „den Bock umstoßen“, wie es Adam ausdrückte. Es ist bereits das drittletzte Spiel der Hinrunde – Zeit, die Senke auf der Achterbahn umgehend zu verlassen. Wie schloss Bührer seine Ruck-Rede? „Es heißt immer wieder aufzustehen und den Kopf hochzunehmen.“

Bahlingen: Müller; Rico Wehrle, Nopper, Adam, Siegert (60. Schmid); Alihoxha (55. Klein), Häringer; Sautner, Higl, Schmidt (60. Ilhan); Fischer. Tore: 0:1 Gorgoglione (16.), 1:1 Häringer (44.), 1:2 Hemmerich (57.), 1:3 Götz (60.), 2:3 Higl (75.).

Schiedsrichter: Zorn (Freiburg).

Zuschauer: 460.

Rote Karte: Hemmerich (65./Bissingen) – Tätlichkeit.

Gelb-Rot: Häringer (49./Bahlingen).

VfR Merzhausen vs Bahlinger SC U23 1:4

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Abriss des Spiels

„Die erste Halbzeit war ausgeglichen, wir hatte eine gute Ordnung im Spiel gegen den Ball“, fand VfR-Trainer Matthias Maier. „Außer dem 0:1 haben wir nichts zugelassen, der 1:1-Pausenstand war gerecht.“ Die Hexentäler versuchten ihre Nadelstiche zu setzen und verzeichneten die erste gute Aktion der Partie, als sich Noah Kragler auf der rechten Seite durchspielte, sein Pass in die Mitte aber keinen Abnehmer fand. Kurz darauf fand Lucas Knopf die Lücke in der VfR-Abwehr und ließ Torwart Tilch keine Chance. In der 35. Minute hämmerte Tilman Lindenberg, der Kapitän der Gastgeber, den Ball aus der Distanz an den Pfosten, Ludwig Voß setzte nach und schob zum 1:1 ein. Zu Beginn der zweiten Halbzeit deckten die Bahlinger die Schwächen auf der rechten Abwehrseite der Hexentäler auf. Gerade dreißig Sekunden waren gespielt, als Cedric Gugel nach einem Fehlpass die erneute Gästeführung erzielte, die Knopf kaum zwei Minuten später auf 3:1 ausbaute. „Brutal bitter“, kommentierte der frustrierte Maier, „es war schwierig, danach den Kopf wieder hochzubekommen. Aber wir haben uns zu wenige Chancen erspielt, der Sieg der Bahlinger geht voll in Ordnung.“ Die Kaiserstühler spielten clever zu Ende und trafen in der Nachspielzeit zum 1:4-Endstand.

(Kein) Pechvogel des Spiels

Zuverlässiger Torjäger des Bahlinger SC II ist Lennart Bauer. Im Spitzenspiel mühte er sich lange vergeblich. Gleich dreimal blieb er in 1:1-Situationen an VfR-Torwart Tilch hängen (39., 60., 62.). In der 80. Minute hatte er jenen endlich umkurvt, aber sein Schuss wurde auf der Linie von Aaron Bettecken geklärt. In der Nachspielzeit aber belohnte sich Bauer mit dem 1:4 – und revanchierte sich dabei bei Tilch mit einem Beinschuss ins kurze Eck.

Maskenmänner des Spiels

„Zwei Spieler mit Maske habe ich auch noch nie in einem Spiel gesehen“, erklärte Jan Ernst, seines Zeichens Trainer von RW Glottertal, der den kommenden Gegner Merzhausen in Augenschein nahm. Sowohl Torschütze Ludwig Voß als auch sein Mannschaftskamerad Daniel Mayer, der Riese in der VfR-Abwehr, trugen Gesichtsmasken. Wem der beiden das Modell besser zu Gesicht stand? Das Foto auf Seite 22 lädt zur Diskussion ein.

Die härtesten Kerle des Spiels

Nachdem die Temperaturen am Wochenende in Merzhausen auf fünf Grad Celsius gerutscht waren, liefen die meisten Akteure mit langärmeligem Untertrikot auf. Ganz toughe Kerle verzichten darauf freilich auch, wenn sich die Meisten schon am Glühweinstand versorgen. Als hart im Nehmen präsentierten sich der Bahlinger Anthony Mbem-Som Nyamsi und Referee Matthias Fesenmeier, die die gesamte Spielzeit mit kurzen Ärmeln absolvierten. Fast hätte sich VfR-Kapitän Lindenberg dazu gesellt, aber er hielt nur eine Halbzeit durch und schlüpfte in der Pause in die langärmelige Funktionskleidung.

Fazit des Spiels

Das Bahlinger Trainerteam, René Labusch und Torben Stuckart, war hochzufrieden mit der gezeigten Leistung, am verdienten Sieg beständen keine Zweifel. „Merzhausen hatte vielleicht etwas zu viel Respekt vor uns“, fand Labusch. „Wir haben sehr gut verschoben und hätten das Spiel noch deutlicher entscheiden können. Die letzten zehn Minuten des Spiels gegen Oberried, als wir einen 0:2-Rückstand zum Sieg gedreht haben, waren ein Hallowach. Diese Leistung haben wir in das Spitzenspiel transportiert.“ Etwas enttäuschend war, trotz des schlechten Wetters, der Publikumszuspruch. Einer Spitzenpartie wären mehr Zuschauer zu gönnen als magere hundert.

Tore: 0:1 Knopf (14.), 1:1 Ludwig Voß (35.), 1:2 Cedric Gugel (46.), 1:3 Knopf (48.), 1:4 Bauer (90.+3).

Schiedsrichter: Fesenmeier (Waldkirch). Zuschauer: 100.

SSV Reutlingen vs Bahlinger SC 1:0

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Der Kommentar des Bahlinger Trainers Dennis Bührer nach der dritten Niederlage aus den vergangenen fünf Spielen fiel kurz und bündig aus. „Das war ein Spiel auf gutem Oberliga-Niveau. Reutlingen hat 1:0 gewonnen.“ Bührer war nicht zum Reden zumute, ließ sich dann aber doch ein paar Sätze entlocken. Seine Elf habe „viele hochkarätige Chancen“ gehabt, jedoch „nicht den Punch gesetzt“. Sein Team habe sich „oft gut durchkombiniert, aber nicht belohnt für eine gute Leistung“.

Bührer wirkte äußerlich gefasst, die Niederlage nagte jedoch in ihm. Da war es auch kein Trost, dass der Reutlinger Co-Trainer Volker Grimminger die Bahlinger als spielstärkste Mannschaft in der Oberliga bezeichnete. Grimminger sprach allerdings auch von einem verdienten Sieg, weil seine ersatzgeschwächte Truppe enorm viel Leidenschaft, Wille und Einsatzbereitschaft gezeigt habe.

Bitter für Bahlingen: Das Goldene Tor für Reutlingen in der 64. Minute war ein äußerst unglückliches Eigentor (64.). Nach einer Flanke von Pierre Eiberger wehrte BSC-Keeper Dennis Müller den Flugkopfball von Onesi Kuengienda in starker Manier ab, der Ball prallte jedoch an das Bein von Fabian Nopper und von dort ins Bahlinger Gehäuse. Die Führung für den württembergischen Traditionsclub war zu diesem Zeitpunkt verdient, hatte er doch ein klares Chancenplus. Kuengienda lief in der ersten Hälfte zwei Mal allein auf das Bahlinger Gehäuse zu und wurde zwei Mal vom exzellent reagierenden Müller gestoppt. Auf der anderen Seite wurde Rico Wehrle im Strafraum im letzten Moment von Filip Milisic gestoppt und nach einem Ausrutscher von Torhüter Milan Jurkovic herrschte im SSV-Strafraum kurz Tohuwabohu. In der 75. Minute traf Marcel Avdic den Pfosten des Bahlinger Tores, ehe der BSC zur Schlussoffensive blies. Die größte Gelegenheit: In der 88. Minute schoss Timo Wehrle freistehend vor Jurkovic am Tor vorbei.

Bahlingen: Müller; Petean (66. Alihoxha), Nopper, Adam, Siegert; Häringer; Klein (66. Sautner), Higl (72. Timo Wehrle), Ilhan; Rico Wehrle, Fischer.

Tor: 1:0 Nopper (64./Eigentor). Schiedsrichter: Kern (Stuttgart).

Zuschauer: 978.

Bahlinger SC vs SV Spielberg 2:0

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Einem Führungstor waren beide Teams im ersten Abschnitt nicht wirklich nahe. Bahlingen hatte nach einer halben Stunde eine passable Chance. BSC-Taktgeber Erich Sautner hatte fein auf Santiago Fischer durchgesteckt, die Direktabnahme wehrte Mathias Moritz im Spielberger Kasten souverän ab. Erst kurz vor der Pause bewahrte die Torlatte das Heimteam vor einem Rückstand. Der ehemalige albanische Nationalspieler Edmond Kapllani (früher Karlsruher SC und FC Augsburg) ließ seine ganze Erfahrung aufblitzen und zimmerte eine Flanke direkt an das Aluminium. Rund um die beiden Chancen ging es  zwischen den Strafräumen hin und her. Bahlingen hatte zwar mehr Spielanteile, aber diese blieben ohne durchschlagenden Erfolg.

Die erwartete Zielstrebigkeit in Richtung Spielberger Tor war wohl in der Halbzeitpause Thema in der Bahlinger Kabine. Nach Wiederanpfiff wirbelte die BSC-Offensive mehr im Gästestrafraum. Rico und Timo  Wehrle sowie Fischer mühten sich in der Spitze zwar redlich,  aber im Abschluss hakte es weiter.
Es dauerte bis zur 66. Minute, ehe  die 331 Minuten dauernde Bahlinger Torflaute endete. Sautner leitete mit einem Pass in die Tiefe das Ende der Durststrecke ein. Fischer enteilte der Spielberger Defensive und netzte routiniert zum Kontertor ein – 1:0. Der Vorsprung blieb knapp und Spielberg ackerte geduldig für seine Ausgleichschance. Felix Higl hatte mit sehenswertem Distanzschuss die Vorentscheidung auf dem Fuß. Moritz fing den Flugball jedoch ab.

Endgültig auf die Siegerstraße bogen die Rot-Weißen in der 87. Minute ein: Sautner verwandelte einen Foulelfmeter zum 2:0. Yannick Häringer war von Denis Stosik in Ringermanier zu Boden bugsiert worden. Die Freude über den sechsten Heimsieg war bei den Gastgebern  groß,  konnte damit in der Tabelle der Kontakt zu den vorderen Rängen wiederhergestellt werden. Spielberg rutschte mit der sechsten Niederlage in Folge auf den vorletzten Rang ab. „Mein Team hätte einen Punkt nach 90 Minuten  verdient gehabt“, fand Gästetrainer Tobias Winter.

Sein Bahlinger Gegenüber Axel Siefert  hatte „einen richtig starken Gegner“ gesehen, gegen den man aber einen hochverdienten Sieg eingefahren habe. „Wir haben uns im ersten Abschnitt sehr schwer getan, vieles blieb Stückwerk. Danach hat sich mein Team um hundert Prozent gesteigert und ist dadurch in den Vorteil für das erste Tor gekommen“, sagte Siefert. Nun warten auf die Kaiserstühler die drei Topteams SSV Reutlingen, FSV 08 Bissingen und FC Nöttingen in Serie. Dazwischen ist noch das Viertelfinale im südbadischen Pokal beim 1. FC Rielasingen-Arlen eingestreut (Donnerstag, 1. November, 14 Uhr).(ehs)

Bahlingen: Müller, Adam, Nopper, Häringer, Sautner, Rico Wehrle (54. Ilhan), Petean, Siegert (87. Schmid), Timo Wehrle (75. Schmidt), Fischer (79. Alihoxha), Higl. Spielberg: Moritz, R. Müller, St. Müller, Bauer (85. Kandic), Brunner (38. Stosik), Fetzner (77. Tomizawa), Veith, Schoch, Huller, Roumeliotis, Kapllani. Tore: 1:0 Fischer (66.), 2:0 Sautner (87., Foulelfmeter). Schiedsrichter: Ehing (Engen). Zuschauer: 525.

 

 

FC 08 Villingen vs Bahlinger SC 0:0

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Von Beginn an war deutlich zu sehen: Im Friedengrund trafen zwei taktisch disziplinierte und defensiv stabile Teams aufeinander. Bahlingen hatte sich dies zum Ziel gesetzt, „weil wir die letzten zwei Partien verloren haben und fünf Treffer kassierten. Natürlich wollten wir da erst einmal hinten kompakt bleiben“, sagte Axel Siefert. Er habe sich mit BSC-Trainerkollege Dennis Bührer die Villinger vier, fünf Mal angeschaut, um eine Strategie für die Offensive zu finden. Ein schwieriges Unterfangen. „Sie sind sehr kompakt“, stellte Siefert fest – und war am Ende vor allem deshalb froh, weil hinten die Null stand.

Denn eigene Bahlinger Chancen waren Mangelware. Dies lag aber an der guten Raumaufteilung der Nullachter in ihrem Umschaltspiel. Der FC 08 blieb zum dritten Mal in Folge ohne Gegentreffer – zur Freude von 08-Keeper Christian Mendes. Der austro-brasilianische Oldie (45) stand nach seiner Verletzungspause wieder zwischen den Pfosten. „Hinten läuft es sehr gut. Dies hängt aber gleichermaßen mit unserem starken Forechecking und Pressing zusammen. Benedikt Haibt und Yanick Haag machen es vorne sehr gut, gehen konsequent drauf.“ Die Villinger Kreativabteilung ist durch die Langzeitausfälle von Stjepan Geng und Tobias Weißhaar geschwächt. Gianluca Serpa machte seine Sache jedoch sehr gut, es gab jedoch kaum Villinger Torchancen.

Obwohl Axel Siefert bei seinem Team in der ersten Halbzeit mehr Stabilität sah, war es sein Keeper Dennis Müller, der mit einer Glanztat gegen Volkan Bak den 1:0-Rückstand der Kaiserstühler verhinderte. Im zweiten Durchgang brachte sich derweil die 08-Abwehr das ein oder andere Mal selber etwas in Bedrängnis, was der BSC jedoch mangels Durchschlagskraft und Ideenreichtum im Angriff nicht ausnutzen konnte. In den zweiten 45 Minuten war Bahlingen immerhin einen Tick besser als die Hausherren.
Beide Teams leisteten viel Laufarbeit, boten sich in einer intensiven Begegnung spannende Zweikämpfe. „Manchmal hat uns der Mut gefehlt, um ruhiger und mit letzter Konsequenz nach vorne zu spielen. Bahlingen war aber in jedem Fall ein top Gegner“, so Maric. „Leider haben wir Villingen zu selten in Bedrängnis gebracht, sonst wären auch drei Punkte möglich gewesen“, meinte Siefert.

FC 08  Villingen: Mendes, Tadic, Ovuka, M. Chiurazzi (85. Vochatzer), Serpa, Leberer, Wehrle, Kaminski, Haibt, Y. Haag, Bak (60. P. Haag).

Bahlingen: Müller, Adam, Petean, Faller, Klein, R. Wehrle (81. Siegert), Higl, Nopper, Sauter (86. Sautner), Ilhan (71. T. Wehrle), Häringer.

Schiedsrichter: Fimpel (Bad Wurzach). Zuschauer: 1100.

Bahlinger SC vs FV Ravensburg 0:2

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Ravensburg, betreut von Ex-Profi Steffen Wohlfarth, agierte aus einer gut sortierten Defensive und hielt dem Anrennen des Bahlinger SC besonders im ersten Abschnitt mit Einsatz und Glück stand. Ein deutliches Chancenplus erarbeitete sich Klein & Co. allemal. Im Kasten der Oberschwaben fiel  Haris Mesic aber mit einigen Glanztaten auf, so in der 8. Minute bei einem Kopfball von Serhat Ilhan. Ravensburg setzte meist auf schnelle Konter, aber die Crossbälle fanden zunächst kaum einen Mitspieler. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte rettete jedoch BSC-Akteur Jonas Siegert nach einem Abpraller für seinen Keeper Dennis Müller auf der Torlinie.

Bahlingen hatte sein Selbstvertrauen wohl in der Kabine gelassen und wirkte nach der Pause in der Defensive fahrig. Auf der anderen Seite ließ Ravensburg in der Box kaum Spielräume aufkommen. Als   BSC-Keeper Müller nach einem Freistoß hart attackiert wurde, staubte  Moritz Jeggle zum 0:1 ab (59.) – ein umstrittener  Treffer. Die Emotionen gingen danach immer wieder hoch.  Der BSC  bemühte sich, fand aber fand keinen  Abschluss mehr.  Die Entscheidung für die  Gäste leitete  der starke Mesic mit einem Abschlag ein. Diesen verlängerte Marcel Fetscher geschickt. Daniel Schachtschneider nahm die Kugel auf und enteilte zum 0:2 (84.).

Der Bahlinger Teammanager Bernhard Wiesler sah in der ersten Halbzeit  ein Chancenplus für seine Akteure. Nach einer zweifelhaften Situation sei die Mannschaft dann in Rückstand geraten. „Danach fehlte uns die  Zielstrebigkeit im Abschluss. Die Niederlage ist ärgerlich“, sagte Wiesler. BSC-Coach Dennis Bührer hatte sich das  Wiedersehen mit seinem  Freund Steffen Wohlfarth  anders vorgestellt. „Mit unserem Auftritt bin ich nicht zufrieden, er  erfüllt unseren Anspruch nicht.“ Nun sei es wichtig, „dass wir wieder sensibilisiert werden und zu unserem Vollgasfußball zurückfinden.“ Steffen Wohlfarth fand, dass Bahlingen zwar mehr  Spielanteile hatte, „wir aber die klareren Chancen. 2:0 in Bahlingen zu gewinnen ist für mein Team überragend.“

Bahlingen: Müller, Adam, Nopper (87. Mbem-Som), Häringer, Respondek (78. Köbele), Sautner (78. Higl), Ilhan, Faller (24. Siegert), R. Wehrle, Klein, Fischer. Tore: 0:1 Meggle (59.), 0:2 Schachtschneider (84.). Schiedsrichter: Brombacher (Kandern). ZR: 550. Gelb-Rot: Fischer (92./BSC).

 

SGV Freiberg vs Bahlinger SC 3:1

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Auch eine frühe Führung nutzte dem Bahlinger SC  nichts. In Freiberg setzte es  die zweite Auswärtsniederlage  hintereinander. „Wir hatten die eine oder andere Chance mehr, aber Freiberg hat ihre zielstrebiger genutzt. Für uns ist es eine sehr bittere Niederlage“, meinte BSC-Trainer Dennis Bührer.

Den besseren Start erwischte der BSC, der die Hausherren in den ersten zwanzig Minuten nicht ins Spiel kommen ließ.  Eine Flanke von Serhat Ilhan köpfte Santiago Fischer völlig freistehend zur überfälligen Führung ein (14.). Kurz danach traf Felix Higl aus zehn Metern die Lattenunterkante  (18.). „Das 2:0 hätte uns wahrscheinlich das Genick gebrochen“, meinte Freibergs Coach Ramon Gehrmann.

So lief Marcel Sökler nach einem Zuspiel von Patrick Fossi alleine auf das Bahlinger Tor zu und schob zum 1:1 ein (21.). Fortan war der SGV besser im Spiel und es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie.  Nach Wiederbeginn zielte Fischer bei einer Ecke knapp daneben (47.). Im  Gegenzug erzielte Sökler nach einer Flanke von Tobias Fausel das 2:1 (47.).

Bahlingen steckte nicht auf:  SGV-Keeper Bromma wehrte einen Flachschuss von Tobias Klein ab, den Nachschuss setzte Fischer  an den Außenpfosten (59.). Die Freiberger lauerten auf Konterangriffe. In der Schlussphase befand sich die Bahlinger Hintermannschaft bei einer Freistoßflanke von Marotta aus der eigenen Hälfte im kollektiven Tiefschlaf, der eingewechselte Serkan Uygun war Nutznießer und traf zum 3:1  (87.).   Völlig unverständlich war  für Bührer die Entscheidung der Stadt Freiberg, das Stadion zu sperren: „Der Kunstrasenplatz ist sehr rutschig und nicht oberligatauglich. Es kann nicht sein, dass bei besten Witterungsbedingungen hier gespielt wird.“

Tore: 0:1 Fischer (14.), 1:1, 2:1 beide Sökler (21., 47.), 3:1 Uygun (87.).   SR: Hieber (Pfahlheim).  ZR: 300.

Bahlinger SC vs TSG Backnang 3:0

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Die 0:3-Niederlage in der Vorwoche beim SV Linx hat den Bahlinger SC nicht nachhaltig aus der Bahn geworfen. Gegen die TSG Backnang rehabilitierte sich der BSC vor eigenem Anhang ebenso mit einem 3:0 (0:0). Alle Tore fielen in der zweiten Halbzeit, zweimal vom Elfmeterpunkt.

Manchmal muss man das Glück auch mal erzwingen. Nachdem der Bahlinger SC eine Halbzeit gegen die TSG Backnang zwar gefällig und feldüberlegen, aber wenig zielstrebig agiert hatte, fielen die ersehnten Treffer im zweiten Durchgang: Santiago Fischer köpfte freistehend zum 1:0 ein, nachdem ein Schuss von Tobias Klein durch die TSG-Abwehr noch abgeblockt werden konnte (50.). Kurz zuvor hatte der Bahlinger Angreifer per Kopf nach einer Ecke bereits die Querlatte getroffen.

Zwei Elfmetertore für den BSC

Fischer und Maximilian Faller vergaben weitere Einschussmöglichkeiten für die Gastgeber, ehe es ein zweites Mal im Backnanger Kasten klingelte: Yannick Häringer traf resolut vom Strafstoßpunkt, nachdem Serhat Ilhan im Duell mit Giosue Tolomeo zu Fall gekommen war (61.). Damit nicht genug der Elfmeter: Exakt zehn Minuten später setzte der eingewechselte Erich Sautner aus der gleichen Situation zum 3:0 nach. Diesmal hatte Patrick Tichy den Bahlinger Fischer mit Händen und Füßen am Torschuss gehindert und war dafür von Schiedsrichter Joshua Zenke wegen Verhinderung einer klaren Torchance obendrein mit der Roten Karte bestraft worden.

Das Spiel war damit endgültig entschieden. Ihre erste Torchance hatten die schwäbischen Gäste erst in der 67. Minute: Daniel Lang und Jannik Dannhäußer scheiterten kurz hintereinander am fehlerlosen BSC-Schlussmann Dennis Müller. „Der Sieg für Bahlingen geht absolut in Ordnung“, räumte Gästetrainer Andreas Lechner nach Spielschluss ein. „Bahlingen ist auch beim 0:0 zur Pause in keiner Weise nervös geworden, wir haben vorne nicht stattgefunden.“

BSC-Trainer Axel Siefert monierte, dass seine Elf in der ersten Halbzeit „in alte Muster verfallen“ sei, zu viel in die Breite statt in die Tiefe gespielt hätte. In der Pause hätten er und sein Trainerkollege Dennis Bührer die Mannschaft angehalten, mehr Tempo zu machen. Das sei hervorragend umgesetzt worden, auch durch lange Diagonalbälle von Walter Adam auf Timo Wehrle. „Wir haben mannschaftliche Geschlossenheit und Stabilität gezeigt“, freute sich Siefert.

Damit verteidigt der Bahlinger SC seinen zweiten Tabellenplatz, könnte in den kommenden Tagen sogar wieder auf Position eins vorrücken, wenn dem aktuellen Spitzenreiter SSV Reutlingen tatsächlich unwiderruflich drei Punkte nach Ausschreitungen im Spiel gegen Spielberg abgezogen werden sollten.

Bahlingen: Müller; Respondek, Nopper, Adam, Faller (77. Siegert); Häringer (75. Schmidt); Timo Wehrle, Klein, Higl (68. Sautner), Ilhan (69. Rico Wehrle); Fischer. Tore: 1:0 Fischer (50.), 2:0 Häringer (61./FE), 3:0 Sautner (71./FE). Schiedsrichter: Zanke (Nellingen). Zuschauer: 505. Rote Karte: Tichy (70./Backnang).