FSV Frankfurt vs Bahlinger SC

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Zusammenfassung

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Bahlinger SC unterliegt FSV Frankfurt trotz Überzahl durch zwei späte Tore

Bitteres Ende des Gastspiels in Frankfurt: Der BSC verspielt beim FSV in den Schlussminuten eine 2:1-Führung. Beim 2:3 rückt die starke Leistung über 80 Minuten in den Hintergrund.

Es lief die 80. Minute, als das Spiel eigentlich entschieden schien. Und zwar für die Bahlinger SC. Die Kaiserstühler führten zu diesem Zeitpunkt mit 2:1, als Serhat Ilhan in einen zu kurz geratenen FSV-Rückpass sprintete und vom Frankfurter Abwehrspieler Noel Knothe unsanft von den Beinen geholt wurde – Notbremse, Rote Karte. Was sollte nun, mit einem Mann mehr, für den BSC noch anbrennen?

Eine ganze Menge: In der 90. Minute schob die Bahlinger Abwehr außen nicht richtig durch, Nico Gutjahr konnte nur auf Kosten eines Eckballs klären, den Torhüter Marvin Geng nicht weit genug aus der Gefahrenzone faustete – Jake Hirst reagierte blitzschnell und traf zum 2:2-Ausgleich. Zwei Minuten später kam es noch dicker für die Gäste: Nach einer weiteren Ecke fiel eine hohe Hereingabe von Amid Khan Agha dem fangbereiten Geng im Fünfmeterraum aus der Armgrube, Onür Ünlücifci vollstreckte zum unvermuteten 3:2-Siegtreffer für die Frankfurter aus dem Stadtteil Bornheim.

Neue BSC-Taktik stellt Frankfurt vor große Probleme

BSC-Trainer Dennis Bührer sprach von einer „Eigendynamik“, die in den Schlussminuten entstanden sei. „Nach der Roten Karte passieren Dinge, die im Fußball vorkommen und nicht vorhersehbar sind“, sagte Bührer. Hasan Pepic, Gutjahr und Ylber Lokaj hätten auf 3:1 erhöhen können, „und die Sache wäre durch gewesen“, so Bührer. So aber kippte die Partie durch zwei Standards in die andere Richtung. Und der Bahlinger Matchplan, der gegen die beste Rückrundenmannschaft der Liga über weite Strecken aufgegangen war, trat unvermutet in den Hintergrund.

Die Taktik war aus BSC-Sicht ein Novum: Mit Viererkette, Mittelfeldraute und zwei Spitzen verblüfften die Kaiserstühler den Ex-Zweitligisten. „Wir haben uns vor dem Spiel sehr viele Gedanken gemacht, sind ein bisschen ins Risiko gegangen und haben Frankfurt vor ganz große Probleme gestellt“, rekapitulierte Bührer. „Die Jungs haben das System bis zur Roten Karte total gelebt.“ Dass spreche für die Entwicklung der Spieler und die Arbeit des Trainerteams.

Bahlingen mit schnellem Vertikalspiel erfolgreich

Das schnelle Umschalten bei Ballbesitz mit weiten Pässen in die Tiefe hinter die gegnerische Abwehr hatte bereits in der Vorwoche gegen Koblenz (6:4) Erfolg. Diesmal provozierten die Bahlinger damit zwei folgenschwere Fehler des FSV-Keepers Omar Hanin: Nach einem langen Pass von Yannick Häringer reagierte Hassan Mourad bei Hanins verunglückte Kopfballabwehr am schnellsten; er bediente Pepic, der zur Bahlinger 1:0-Führung einschob (19.). Und als Hanin beim Klärungsversuch eines Köbele-Passes seinen Mitspieler Noah Awassi umrannte, war Mourad mit dem 2:1 höchstselbst zur Stelle (47.) – Treffer Nummer sieben in den vergangenen vier Spielen für den 23-jährigen Angreifer.

Mourads Aufblühen als Torjäger sieht Bührer in einer Reihe mit der Geduld von Spielern wie Luca Köbele, Marco Bauer oder Jonas Siegert, die sich durch mangelnde Einsatzzeiten über einen längeren Zeitrum ebenfalls nicht unterkriegen ließen. „Widerstandsfähigkeit ist für uns ein wichtiges Prinzip“, sagte der BSC-Coach.

Diese Widerstandsfähigkeit erhofft er sich nun auch bei Schlussmann Marvin Geng, der bereits in den vergangenen Spielen den einen oder anderen Gegentreffer mitverschuldet hatte. „Diese Phase wird ihn prägen und er wird gestärkt daraus hervorkommen“, ist Bührer überzeugt. An den Fähigkeiten von Geng zweifelt er in keiner Weise: „Marvin hat mit vielen Zu-Null-Spielen schon so viele gute Leistungen für uns gezeigt.“ Die nächste Chance kommt für den Tabellenachten am kommenden Samstag, 14 Uhr, im Heimspiel gegen den 13. SGV Freiberg.

Bahlingen: Geng – Wehrle, Lokaj, Tost, Herrmann – Häringer – Bauer (78. Klein), Köbele (68. Gutjahr), Siegert (68. Ilhan) – Mourad (74. Fischer), Pepic. Tore: 0:1 Pepic (19.), 1:1 Peters (45.+1/Foulelfmeter), 1:2 Mourad (47.), 2:2 Hirst (90.), 3:2 Ünlücifci (90.+2). Schiedsrichter: Hofheinz (Niefern-Öschelbronn). Zuschauer: 1058. Rote Karte: Knothe (FSV( 80. – Notbremse).

Austragungsort

PSD Bank Arena