Bahlinger SC vs TSG Balingen 2:0

vs

Zusammenfassung

Der Spielbericht wird präsentiert von:
fupa-p-480

Gemessen an seinen Möglichkeiten und den Widrigkeiten dieses Fußballwinters ist der Bahlinger SC momentan nahe dran am Optimum. Mit dem 2:0-(2:0) Heimerfolg gegen die TSG Balingen, dem vierten Dreier aus den vergangenen sechs Spielen, klettern die Kaiserstühler in der Regionalliga Südwest auf Rang acht. Auch wenn die Tabelle durch etliche Nachholspiele derzeit ein zerklüftetes Bild bietet: So weit hat sich der BSC von der Abstiegszone noch nie entfernt (zehn Punkte).

Sicher ist: Anflüge von Abgehobensein werden sie bei den Rot-Weißen auch jetzt nicht dulden. Notfalls erdet Athletiktrainer Uli Hanser die Akteure wie am vergangenen Montag, als er allzu euphorische Geister nach dem 4:0 in Hoffenheim mit einem Achtkilometerlauf bei einem Tempo von fünf Minuten pro Kilometer wieder einfing. Der Tabellenstand sei harte Arbeit und komme nicht von allein, insistierte nach dem Sieg gegen Balingen BSC-Trainer Dennis Bührer: „Wir müssen Woche für Woche an die Kante gehen.“

TSG Balingen in zweiter Halbzeit dem Anschlusstor nahe

Auch gegen den Namensvetter aus dem Zollernalbkreis konnten sich die Kaiserstühler der drei Punkte erst bei der Ampelkarte für Gästekapitän Matthias Schmitz kurz vor Schluss nach Einsteigen gegen Luca Köbele sicher sein. „Wenn wir vorher den Anschlusstreffer erzwingen, wäre es noch mal spannend geworden“, folgerte TSG-Trainer Martin Braun.

Dass es dazu nicht kam, lag vor allem an zwei Dingen: erstens der Kampfstärke der Bahlinger, die mit gleich fünf neuen Kräften zwischen der 46. und 73. Minute zwar etwas ihre spielerische Linie verloren, dafür aber läuferisch dagegenhalten konnten. Und zweitens am tadellosen Regionalliga-Debüt von BSC-Torhüter Aaron Gut, der gegen Abschlüsse von Simon Klostermann (63.) und Felix Heim (79., 82.) dreimal stark reagierte.

Dennis Müller, der nach Ausfall von Marvin Geng (Adduktorenprobleme) als Torhüter Nummer zwei beim BSC eigentlich zum Zug gekommen wäre, hatte freiwillig verzichtet. „Aaron hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt und es deshalb verdient, diesen Erfolg einzusammeln“, lobte der 32-jährige Müller, der nach vielen Jahren als Stammkraft im Kasten seit dieser Spielzeit auch als Torwarttrainer wirkt, seinen 21-jährigen Vertreter. So viel Weitsicht und Zurückhaltung sind typisch für den BSC anno 2021. Hier führt keiner sein Ego spazieren und gefährdet damit in einer unendlich langen Spielzeit den Gesamterfolg.

Viele BSC-Spieler mit Selbstvertrauen unterwegs

Für die Bahlinger Teamchemie sind diese Tage von unschätzbarem Wert. Nachdem gegen Hoffenheim die bislang als Torschützen eher unauffälligen Walter Adam, Yannick Häringer, Tim Probst und Ylber Lokaj trafen, tankte Goalgetter Santiago Fischer mit Saisontor Nummer 14 nach feinem Absatzkick von Hasan Pepic wieder Selbstvertrauen (31.). Hinzu kommt, dass Bührer und Trainerkollege Axel Siefert das große Ganze im Blick behalten und die integrative Kraft von Einsatzminuten auf jenen Teil des Kaders ausdehnten, der zuletzt unberücksichtigt geblieben war. So durften sich unter anderem Maximilian Faller, Jonas Siegert, Manolo Rodas, Marco Bauer, Luca Köbele und Ivan Novakovic beweisen.

Wichtig ist eine funktionierende Breite auch deshalb, weil die Zahl der angeschlagenen Spieler seit dem wetterbedingten Zwang zu Kunstrasen-Aktivitäten stark zugenommen hat. Gegen Balingen waren deshalb Geng, Rico Wehrle, Shqipon Bektasi, Amir Falahen, Nico Gutjahr und Faiz Gbadamassi nur in Zivil erschienen. Der Langzeitverletzte Fabian Nopper, das wurde am Samstagabend bekannt, kehrt zur neuen Saison als Spielertrainer zum Verbandsligisten FC Waldkirch zurück.

Auf Kunstrasen stimmt die Bilanz

Die Knochen der Spieler sehnen deshalb eine Rückkehr auf Naturrasen für das Heimspiel in zwei Wochen gegen den SC Freiburg II herbei (am Samstag geht’s erst mal zum TSV Steinbach). Dabei spricht die Statistik nicht gegen den Kunstteppich: In den sechs Spielen 2021 auf diesem Untergrund spielte der BSC fünfmal zu Null, gewann dreimal und spielte zweimal remis. Die erste Halbzeit gegen Balingen gehörte dabei spielerisch zu den besten. Hinten ließ Bahlingen nichts zu, vorne traf neben Fischer frühzeitig Tim Probst (9). Häringer, der Büffel im Bahlinger Mittelfeld, setzte zudem einen Kopfball nach Ecke an den Pfosten (29.).

Bahlingen: Gut; Faller, Klein, Adam; Alihoxha (46. Schmid), Häringer, Torres, Pepic (64. Köbele), Siegert (73. Rodas); Fischer (73. Bauer), Probst (64. Novakovic). Tore: 1:0 Probst (9.), 2:0 Fischer (31.). Schiedsrichter: Heim (Wiesental). Zuschauer: keine. Gelb-Rote Karte: Schmitz (87./TSG Balingen).

Austragungsort

Kaiserstuhlstadion