Bahlinger SC vs SSV Ulm 1846 (0:2)

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Zusammenfassung

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Dass der Bahlinger SC auch Spitzenteams der Fußball-Regionalliga einen ungemütlichen Aufenthalt im Kaiserstuhlstadion bereiten kann, erfuhren bereits der FSV Frankfurt (0:0) und der SC Freiburg II (3:2 für den BSC). Es gibt aber Tage, da greift auch bei den Bahlingern nicht ein Rädchen minutiös ins andere. Wenn dann noch der Gegner mit spielerischer Klasse seine gehobene Tabellenlage nachweist, dann reicht es eben nicht für Kaiserstühler. So sorgte der SSV Ulm am Samstag mit 1:0 (1:0) für die dritte Heimniederlage der Kaiserstühler in dieser Spielzeit.

Dennis Bührer suchte nach dem 27. Saisonspiel der Rot-Weißen nicht nach Ausflüchten: „Wir haben verdient verloren und nehmen die Niederlage an“, gestand der Bahlinger Trainer nach einem insgesamt eher mittelprächtigen Auftritt des Tabellenneunten. Die Ulmer, die mit diesem Sieg auf den dritten Tabellenplatz kletterten, hätten enorme Qualität, „und wir konnten nicht an unsere Topform anknüpfen“, räumte Bührer ein.

Bührer und Siefert sehen frühzeitig Probleme

Stellungsfehler, Fehlpässe und ein zaghafter Spielaufbau – schon in der Anfangsphase fehlte den Gastgebern jener zupackende Elan, mit dem vor zwei Wochen der Tabellenführer aus Freiburg im Derby unter Druck gesetzt wurde. Bührer und sein Bahlinger Trainerkollege Axel Siefert suchten vom Spielfeldrand frühzeitig auf ihre Spieler einzuwirken („Ihr seid zu passiv, Männer“), sie erreichten sie vor der Pause nicht wirklich. „Wir waren in der ersten Halbzeit nicht so griffig und eklig für den Gegner wie sonst“, stellte Mittelfeldspieler Yannick Häringer fest.

Ein starkes Ulmer Gegenpressing raubte den Bahlingern oft frühzeitig den Ball. Und dann kombinierten sich die flinken Schwaben vor allem über ihre linke Seite mit den passsicheren Jannik Rochelt, Robin Heußer und Burak Coban immer wieder aussichtsreich in Tornähe. „Wie gefährlich die Ulmer im Umschaltspiel sind, haben sie heute gezeigt“, sagte Häringer, der als Sechser im Zentrum vor allem durch den langen Abräumer Vinko Sapina großen Gegendruck spürte. Die Bahlinger Flügelspieler Maximilian Faller und Jonas Siegert hatte defensiv alle Hände voll zu tun und rückten im Mittelfeld nur zögerlich vor. Die Dreier-Abwehrkette des BSC mit Ylber Lokaj, Tobias Klein und Walter Adam verteidigte zwar fast alles gewissenhaft weg, sah sich im Spielaufbau mangels Anspielstationen aber oft zu langen Bällen gezwungen, die vorne jedoch zu selten festgemacht werden konnten.

Tobias Klein hätte für den BSC antworten können

Die erste Halbzeit ging folgerichtig klar an die Spatzen, die sich zwar wenig echte Tormöglichkeiten erarbeiteten, einmal aber eiskalt zuschlugen: Als die BSC-Defensive eine SSV-Kombination nur unzureichend klären konnte, knallte Heußer den Abpraller mit einem fulminanten Flachschuss aus 17 Metern ins kurze Eck (28.). Sieben Minuten später hätte Tobias Klein für die Kaiserstühler antworten können, doch der BSC-Kapitän zielte freistehend im Fünfmeterraum nach einem Eckball aus spitzem Winkel zu hoch.

Mit der Hereinnahme von Rico Wehrle gewannen die Einheimischen nach dem Seitenwechsel etwas mehr Ballsicherheit und Tiefgang über die rechte Seite. Echte Torchancen sprangen dabei aber nicht heraus. Der frühere Bundesligist konnte das Spiel immer wieder beruhigen und mit fortlaufender Dauer über den wieselflinken Angreifer Tobias Rühle effektvolle Konter inszenieren. Nachdem BSC-Schlussmann Marvin Geng einen Fernschuss von Albano Gashi mit einer sehenswerten Parade vor dem Einschlag in den Torwinkel bewahrt hatte (85.), hätte der eingewechselte Daniele Gabriele in der Nachspielzeit die Partie entscheiden können. Doch der für Ulm stürmende Ex-Freiburger setzte den Ball vor dem leeren BSC-Tor aus kurzer Distanz an die Latte.

Elfmeter? Aufregung in der Nachspielzeit

Aufregung gab’s auf der anderen Seite bei einem rustikalen Einsatz von Torhüter Niclas Heimann, der Angreifer Santiago Fischer beim Herauslaufen am Kopf traf (90.+1). „Da hätte man durchaus Elfmeter pfeifen können“, urteilte Bührer, der immerhin positiv vermerkte, „dass die Mannschaft mit guter Moral am Ende alles in die Waagschale geworfen hat“.

Yannick Häringer richtete den Fokus bereits kurz nach dem Abpfiff auf die kommenden Aufgaben in Gießen und dann im Nachholspiel in Alzenau. „Das sind für uns sehr wichtige Spiele. Wir wissen schließlich, woher wir kommen.“

Bahlingen: Geng; Lokaj, Klein, Adam (63. Bauer); Faller (46. Wehrle), Häringer, Torres, Siegert; Pepic (71. Köbele); Probst (71. Falahen), Fischer. Tor: 0:1 Heußer (28.). Schiedsrichter: Dennemärker (Schwarzenholz).

Austragungsort

Kaiserstuhlstadion