Bahlinger SC vs SG Sonnenhof Großaspach 1 : 0

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Zusammenfassung

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Dass eine angehende Vaterschaft beflügeln kann, verdeutlichen die vielen Schaukelgesten, die Fußballer nach Torerfolgen gerne zur Schau stellen. Auch Shqipon Bektasi wiegte am Samstag nach seinem Treffer zum 1:0(0:0)-Heimerfolg des Regionalligisten Bahlinger SC gegen die SG Sonnenhof Großaspach die Arme unmissverständlich hin und her. „Das kam spontan und war für meine Frau und meine Familie gedacht“, erklärt der 30-jährige Angreifer die Symbolik zu seinem fünften Saisontor. Im Juni soll es so weit sein. Bektasi wird Papa. Und auch sonst stimmt ziemlich viel im Leben von „Shipi“, der mit seiner Frau in Endingen lebt und am Ende des Jahres seine Ausbildung als Versicherungs- und Finanzkaufmann abschließen will. „So gute Noten wie jetzt hatte ich noch nie“, sagt Bektasi.

Der richtige Hinweis der Trainer in der Pause

Das gilt auch für seine Leistung auf dem Platz, die er vor allem nach dem Jahreswechsel abruft. Der einsatzfreudige Stürmer beschäftigt als ständiger Unruheherd die gegnerische Abwehr, schließt gewissenhaft die Lücken im Spiel gegen den Ball und setzt im Abschluss Nadelstiche wie beim Schuss auf den Aspacher Querbalken kurz vor der Pause. „Wenn du verletzungsfrei bist, kannst du ganz anders agieren“, erklärt Bektasi seine gute Form. Eine Abfolge von Bänderrissen hätte ihn lange aus der Bahn geworfen. Vergangen.

Dass ihm 15 Minuten vor Schluss per Kopf nach einem Freistoß von Hasan Pepic der entscheidende Treffer gelang, ist auch auf eine kleine taktische Korrektur der Trainer Dennis Bührer und Axel Siefert in der Pause zurückzuführen. In der ersten Halbzeit versandeten viele Bahlinger Freistöße auf dem hauseigenen Kunstrasen im Abseits, weil die SG Sonnenhof ihre Abwehrreihe hoch positionierte. In der zweiten Halbzeit starteten Bektasi und Angriffskollege Santiago Fischer zwei Meter weiter hinten, und als Pepic in der 75. Minute verzögert chippte, stimmte nicht nur das Timing, die Fahne des Assistenten am Spielfeldrand blieb auch unten.

Ein Torfestival garantiert keine Punkte

Nahtlos knüpften die Bahlinger an ihre stabilen Auftritte in den vorangegangenen Wochen an. Die Gesamttorbilanz der fünf Januar-Spiele lautet 4:1. Da fielen im Oktober fast bei jedem Spiel mehr Treffer. „Spektakel ist für Zuschauer immer schön“, ordnete das Axel Siefert am Samstag ein. „Spektakel garantiert dir aber keine Punkte.“ Tatsächlich hat das Team einen kleinen Charakterwechsel vollzogen und definiert sich jetzt zuallererst über kollektives Verteidigen. Selbst ein Offensivgeist wie Bektasi scheint das verinnerlicht zu haben: „Wir standen von vorne bis hinten kompakt“, stellte er fest. Um dann das Ethos der Gemeinschaft herauszustellen: „Das ist wirklich harte Arbeit und geht nur, wenn alle an einem Strang ziehen. Wie in einer Familie.“

Und so stehen die Bahlinger erstmals seit vielen Wochen wieder auf einem einstelligen Tabellenplatz (Neunter) und legten zwischen sich und Großaspach (17.) gleich mal neun Punkte. Für den Drittliga-Absteiger aus dem Rems-Murr-Kreis haderte Trainer Hans-Jürgen Boysen mit zwei Dingen: zum einen mit dem Fehlen seines gesperrten Angreifers Marvin Cuni („das hat uns vorne sehr weh getan“), zum anderen mit der Entscheidung von Schiedsrichter Roy Dingler, der das Einsteigen von Darius Held gegen Pepic mit Gelb und jenem Freistoß sanktionierte, der zum 1:0 führte („eine Fehlentscheidung“). Siefert fand, dass man dieses Reinrutschen durchaus als gefährliches Spiel einstufen konnte. Und er hatte wohl recht. Held traf mit seiner Grätsche nicht nur den Ball, sondern auch das Sprunggelenk von Pepic, der am Mittwoch zum Ende der Hinrunde daheim gegen den VfR Aalen wieder als Fachkraft für den ruhenden Ball beim BSC gefragt sein wird.

Bahlingen: Geng; Lokaj, Klein, Gbadamassi (69. Gutjahr); Wehrle, Pepic, Häringer, Alihoxha (63. Rodas), Torres; Fischer, Bektasi (80. Falahen). Tor: 1:0 Bektasi (75.). SR: Dingler (Birkenfeld). Zuschauer: keine.

Austragungsort

Kaiserstuhlstadion