Bahlinger SC vs FSV Frankfurt

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Zusammenfassung

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Luftbewegungen der Erdatmosphäre, kurz Wind, sind als Metapher in der Sportsprache ein gebräuchliches Mittel. Und wenn der Wind so stürmisch und beharrlich Einfluss nimmt auf ein Fußballspiel wie am vergangenen Samstag in der Regionalliga zwischen dem Bahlinger SC und dem FSV Frankfurt, wehen Analogien herein wie das Herbstlaub von den aus dem Hitzesommer entkräfteten Bäumen. Die Bahlinger 1:2-(0:1) Heimniederlage hat dabei die Windrichtung gedreht.

Nach vier Siegen in Serie gingen die Gastgeber mit viel Rückenwind in die Partie, Frankfurt hingegen spürte auswärts bislang mächtig Gegenwind, gelang dort nur in Steinbach ein Punktgewinn (2:2). Der Spielverlauf kehrte diesen Effekt nun um; zumindest darf der Ex-Zweitligist aus dem Stadtteil Bornheim viel Selbstvertrauen aus seiner starken Leistung ziehen. „Wir waren von Beginn an sehr griffig und haben wenig zugelassen“, stellte der junge FSV-Trainer Tim Görner (26) fest. Trotz hitziger Schlussphase habe man sich für einen sehr guten Auftritt belohnt.

Wobei den Hessen die von Westen in Böen auffrischende Herbstbrise im Kaiserstuhlstadion in die Karten spielte. Mit Rückenwind konnte Frankfurt sein Konterspiel über die pfeilschnellen Angreifer Sho Sannomiya und Jihad Boutakhrit in der ersten Halbzeit richtig entfalten. Boutakhrit hätte nach einer abgewehrten Bahlinger Ecke auf 2:0 stellen können, traf aber frei vor BSC-Keeper Marvin Geng lediglich die Latte (23.). Zuvor hatte der FSV mit dem 1:0 durch Cas Peters (19.) einen ordentlichen Bahlinger Beginn (Yannick Häringer verfehlte aus 17 Metern nur knapp, 9.) jäh im Keim erstickt. Die BSC-Abwehr hatte sich bei der flachen Hereingabe eines Eckballs überrumpeln lassen, Peters von der Strafraumkante mit einem abgefälschten Schuss getroffen. „Darauf so reinzufallen, war nicht gut“, fand BSC-Coach Dennis Bührer.

Offensiv fanden die Einheimischen an diesem Tag so gut wie gar nicht statt. Oder um im Thema zu bleiben: Im BSC-Angriff herrschte ein laues Lüftchen. Serhat Ilhan und Hassan Mourad dribbelten sich entweder fest oder verloren sehr schnell wieder den Ball. Über Außen segelte zwar vor allem über Rico Wehrle die eine oder andere Flanke ins Zentrum, hier fehlte jedoch ein Abnehmer von der Statur des verletzt ausgefallenen Santiago Fischer. Auch Ivan Novakovic und Sandro Rautenberg konnten die Flaute nach dem Seitenwechsel nicht beheben. „Es war ein gebrauchter Tag“, bilanzierte Bührer. „Wir haben zwar sehr gefällig gespielt, waren aber leider nicht zwingend genug.“

Novakovic kam erneut von der Bank, obwohl Angreifer Shqipon Bektasi (Gelbsperre) in der Startelf ersetzt werden musste. Der Deutsch-Kroate hatte in den drei vorangegangenen Partien als Joker zuverlässig getroffen. Bührer begründete diese Entscheidung mit „dem System, in dem jeder seine Rolle gefunden hat“. Novakovic habe stets zu jenen Akteuren gehört, die von draußen dem Team einen neuen Schub gegeben hätten. „Heute war das nicht der Fall“, musste er einräumen.

Den Rückenwind konnten die Bahlinger in der zweiten Halbzeit kaum nutzen, weil Frankfurt sehr tief stand und weiter auf sein starkes Umschaltspiel setzte – mit Erfolg: Der Niederländer Peters schloss einen Konter zum 2:0 ab (60.). Erst in der Nachspielzeit köpfte Laurin Tost eine Flanke von Jonas Siegert zum 1:2 ein. „In der zweiten Halbzeit waren wir zwar einen Tick besser als zuvor, es war aber nicht das, was wir in den letzten vier Spielen gezeigt haben“, bekannte Tost.

Woher der Wind nun bläst, ist nach diesem Spiel beim BSC nicht genau festzumachen. Als Tabellenneunter ist die Ausgangslage weiter mehr als akzeptabel. Und für das Auswärtsspiel am Samstag beim Aufsteiger SGV Freiberg sind Sturmwarnungen bislang nicht bekannt.

Bahlingen: Geng – Klein (74. Bachmann), Tost, Trkulja – Wehrle, Häringer (74. Siegert), Köbele, Herrmann (64. Kinast) – Pepic – Ilhan (46. Novakovic), Mourad (64. Rautenberg). Tore: 0:1, 0:2 beide Peters (19., 60.), 1:2 Tost (90.+1). Schiedsrichter: Huthmacher (Sindelfingen). Zuschauer: 590.

Austragungsort

Kaiserstuhlstadion