Bahlinger SC vs FC 08 Homburg 1:2

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Zusammenfassung

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Es ist immer gut, einen Plan B in der Tasche zu haben. Auch wenn dieser nicht immer durchschlagenden Erfolg bringt. Beim Bahlinger SC brachte erst eine personelle und taktische Neuausrichtung in der zweiten Halbzeit wieder Spannung in die Partie gegen den FC 08 Homburg. Allein, es reichte nicht mehr für eine Wende, um das maßgebliche Zahlenverhältnis zu verändern: Mit 1:2 (0:2) kassierten die Kaiserstühler am 34. Spieltag der Regionalliga ihre vierte Heimniederlage.

Ob Bundesliga oder Kreisliga – für viele Fußballtrainer gilt die 60. Spielminute als beliebter Zeitpunkt, um mit einem Spielertausch den Verlauf einer Partie zu beeinflussen. Die BSC-Verantwortlichen Dennis Bührer und Axel Siefert reagierten am vergangenen Samstag bereits vier Minuten früher für einen nicht alltäglichen Dreierwechsel. Es galt, unverzüglich zu handeln. Drei Minuten zuvor hatte der Bahlinger Torhüter Marvin Geng mit der Faustabwehr eines mächtigen Schusses von Patrick Dulleck den 0:3-Rückstand verhindert; Patrick Lienhard, Dreh- und Angelpunkt im Homburger Mittelfeld, verzog den Nachschuss. Das Bahlinger Trainerduo reagierte mit der Hereinnahme von Amir Falahen, Shqipon Bektasi und Ivan Novakovic. Das Gesicht der BSC-Offensive erhielt damit nicht ein Facelifting. Es erhielt eine neue Identität.

Im letzten Drittel stimmen Präzision und Timing nicht

Bis dahin hatte sich Torjäger Santiago Fischer gegen die wuchtigen FCH-Verteidiger Ivan Sachanenko (ehemals SC Freiburg) und Jannis Reuss in spektakulären Duellen aufgerieben. Über die Flügel kamen zu wenige brauchbare Impulse. Und wenn die Gastgeber tatsächlich einmal aussichtsreich und zügig umschalteten, stimmten im letzten Drittel Präzision und Timing nicht wie bei der einzigen ernsthaften Chance vor der Pause, als Yannick Häringer nach Pass von Hasan Pepic zu weit zur Seite abgetrieben wurde (38.).

Auch die Homburger brannten spielerisch kein Feuerwerk ab. Doch sie lauerten auf Momente, in denen sich der Gegner eine Blöße gab. Wie in der 30. Minute, als die Bahlinger in Unterzahl (Fabian Schmid stand draußen zur Einwechslung des verletzten Jonas Siegert bereit) den Ball nicht ins Aus spielten und Ylber Lokaj beim Homburger Gegenangriff Loris Weiss im Strafraum am Fuß erwischte (Dulleck verwandelte den Elfmeter zum 0:1). Und wie neun Minuten später, als Lucas Torres an der Mittellinie der Ball versprang und Philipp Hoffmann den folgenden Gästekonter abgebrüht vollendete. „Die Homburger waren kaltschnäuziger und effizienter“, stellte Bührer fest.

Die drei neue Spitzen werden mit langen Bällen gefüttert

„Wenn du 0:2 hinten liegst und dir langsam die Zeit wegrennt, musst du einen Bruch im Spiel wagen“, erklärte Amir Falahen die Notwendigkeit zum Handeln. Plan B sah so aus: Die drei neuen Spitzen wurden vorzugsweise mit langen Bällen gefüttert. Novakovic kam dabei hinter Bektasi und Falahen etwas aus der Tiefe und hätte nach schönem Bogenpass von Tobias Klein auch fast getroffen (67.). Pepic ließ sich als Flankengeber etwas fallen und fand mit seinem starken linken Fuß Falahens Scheitel, der den Anschlusstreffer zum 1:2 ermöglichte (75.).

„Wenn uns jetzt die Bahlinger Zuschauer gepusht hätten, wäre uns die Wende gelungen“, war Falahen überzeugt. In der pandemiebedingten Leere hielten die Saarländer dem Bahlinger Druck stand. Immerhin führte das Flankenschlagen im Minutentakt zu den lange vermissten Torchancen: Bektasi traf den Ball nicht richtig (85.) nach Vorlage von Falahen, der auch Nico Gutjahr mit einem artistischen Fallrückzieher bediente (90.+2). Das Gewusel im Strafraum blieb folgenlos.

Plätschert die Saison jetzt aus? Die Trainer haben was dagegen

Auch wenn Dennis Bührer selbst der Auftritt vor der Pause gefiel („Wir liefen den Gegner hoch an und zwangen ihn zu Fehlern“), fehlte es doch an Zielstrebigkeit, um 50 Saisonpunkte verdienterweise weiter aufzustocken. Die Tagesform einiger Akteure passte nicht. Die Erkenntnis, es mit einer simpleren Spielart fast noch umgebogen zu haben, hilft womöglich in den kommenden Wochen weiter, am Samstag geht’s nach Elversberg. Der BSC ist tabellarisch zwar hinter Homburg auf Rang neun zurückgefallen; die Sorge, dass er es nun ausplätschern lässt, hält Falahen aber für unbegründet: „Wer erlebt, wie Dennis und Axel grad drauf sind, hat das Gefühl, jetzt geht’s erst richtig los.“

Bahlingen: Geng; Lokaj, Gutjahr, Klein; Alihoxha, Häringer (85. Köbele), Torres (56. Bektasi), Siegert (30. Schmid); Pepic; Probst (56. Novakovic), Fischer (56. Falahen). Tore: 0:1 Dulleck (30./Foulelfmeter), 0:2 Hoffmann (39.), 1:2 Falahen (75.). Schiedsrichterin: Wacker (Lehrensteinsfeld).

Austragungsort

Kaiserstuhlstadion