Bahlinger SC vs 1. FSV Mainz 05 II

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Zusammenfassung

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Am Ende zählt nur, was vorne herauskommt. So lautet einer dieser simplen Floskelsätze, die die Welt des Fußballs durchziehen wie ein Trikotzieher nach einem Beinschuss. Und die von ihrer unzweifelhaften Gültigkeit bis heute nichts eingebüßt haben. Am Ende zählt nur, was vorne herauskommt. Auf diesen Satz konnten sich auch die Beteiligten des Regionalligaspiels verständigen, das die Gastgeber vom Bahlinger SC mit 0:2 (0:0) gegen den FSV Mainz 05 II verloren.

Viel hätte für die Bahlinger herausspringen können, wenn sie aus ihren zahlreichen Möglichkeiten am Samstag zumindest etwas Kapital geschlagen hätten. Doch als Angreifer Santiago Fischer nach Ablage von Rico Wehrle in der sechsten Minute freistehend am Mainzer Keeper Tristan Mohn scheiterte, setzte sich das Chancendrama fort, das die kantige Sturmspitze bereits die ganze Spielzeit begleitet – und sich im Kopf des Deutsch-Spaniers aus Amoltern eingenistet hat. Als Fischer sieben Minuten später nach schönem Chipball von Tobias Klein erneut vor Mohn auftauchte, verweigerte er den Abschluss und wählte einen Querpass auf Wehrle. Chance vertan.

Vier weitere Gelegenheiten (21., 43., 59., 72.) boten sich der 31-jährigen Offensivkraft, die in der vergangenen Saison lange Zeit an der Spitze der Torjägerliste stand (24 Treffer) und in dieser Runde bislang nicht über vier Tore hinausgekommen ist. „Ein spielentscheidendes Tor würde ihm helfen“, seuzfte BSC-Trainer Axel Siefert, der Fischer seit der gemeinsamen Verbandsliga-Zeit beim SV Endingen fördert. Doch es fehle einfach das Spielglück, klagte Siefert: „Im letzten Jahr kullerten seine Schüsse mit der Pike vom Innenpfosten rein, jetzt gehen auch die guten Ansätze nicht über die Linie.“

Weil auch Maximilian Faller (67.) und Ergi Alihoxha (68.) erfolglos blieben, stand auf Seiten der Kaiserstühler am Ende die null. „Wir können der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, sagte Siefert auch stellvertretend für seinen Trainerkollegen Dennis Bührer. „Sie hat den Matchplan zu 99 Prozent umgesetzt. Vorne fehlte eben dieses eine Prozent.“

Auch Lucas Torres bewertete die dritte Heimniederlage in Folge als „sehr unglücklich“. Erstmals in seiner Karriere wurde der etatmäßige Mittelfeldspieler als zentraler Innenverteidiger in der hinteren Dreierkette eingesetzt, „weil wir auf dem ganzen Feld 1:1-Situationen haben wollten“. Zwischen den arrivierten Abwehrkräften Nico Gutjahr und Tobias Klein fand sich der 24-jährige Deutsch-Brasilianer auch wegen seines guten Raumgefühls schnell zurecht. Freilich leitete sein für Siefert unnötiger Rückpass zu Keeper Marvin Geng eine Fehlerkette ein, die zum 0:1 führte (49.): Geng spielte den Ball mit leichtem Unterschnitt statt vollspann auf die linke Seite, wo Hasan Pepic im Zweikampf nicht mit letztem Nachdruck verteidigte. Mainz konnte sofort umschalten und über Rasim Bulic den mitgelaufenen Ben Bobzien bedienen.

Die Führung der Rheinhessen war zu diesem Zeitpunkt nicht mal unverdient, da sie die langen Bahlinger Bälle hinter ihre Abwehr nach 25 Minuten besser verteidigten, ihre Angreifer immer wieder geschickt in die Zwischenräume des Mittelfelds auswichen und durch Bobzien den Torgiebel getroffen hatten (26.).

Gegen die aufgerückte BSC-Abwehr erhöhte Marvin Jung eiskalt auf 2:0 für Mainz (60.). Vergeblich reklamierte die Bahlinger Bank ein vorangegangenes Foulspiel an Torres, für den es sein letztes Heimspiel im Kaiserstuhlstadion war. Zusammen mit Walter Adam (wird Teammanager und arbeitet im BSC-Marketing), Faller (studienbedingt in die zweite Mannschaft), Alihoxha (zum FC 08 Villingen), Tim Probst, Amir Falahen und Fabian Schmid (alle Ziel unbekannt) wurde der gebürtige Bahlinger vor dem Spiel von Vereinschef Dieter Bühler verabschiedet. „Ich will jetzt was Neues ausprobieren, noch ist nichts klar“, sagte Torres.

Als Randnotiz des Spiels zeigte Schiedsrichter Niclas Zemke in der Schlussphase dem Mainzer Torhüter Mohn wegen Handspiels außerhalb des Strafraums und dem gerade eingewechselten Bahlinger Jonas Siegert wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit bei einem Zweikampf mit Simon Brandstetter jeweils die Rote Karte. Am Ergebnis rüttelte das nicht mehr. Bahlingen hat in den vergangenen neun Spielen nur einmal gewonnen und will im letzten Saisonspiel am Samstag beim Absteiger Schott Mainz zumindest seinen einstelligen Tabellenplatz verteidigen.

Bahlingen: Geng; Gutjahr, Torres, Klein (84. Siegert); Wehrle (69. Schmid), Pepic, Häringer, Faller (69. Probst); Novakovic (69. Falahen), Fischer, Alihoxha (69. Bauer). Tore: 0:1 Bobzien (49.), 0:2 Jung (60.). Schiedsrichter: Zemke (Püttlingen). Zuschauer: 660. Rote Karten: Mohn (84./Mainz), Siegert (88./BSC).

Austragungsort

Kaiserstuhlstadion