BSC ALL-IN: Interview mit Sascha Schröder

Die Sponsoren, Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer tragen mit ihrem Engagement einen großen Teil am Erfolg des Bahlinger SC mit – höchste Zeit, um einige von ihnen vorzustellen.

Seit September ist Sascha Schröder Teil des Bahlinger SC. Der 35-Jährige ist innerhalb des Funktionsteams für die Bereiche Videoanalyse und Scouting zuständig. Im Gespräch mit Mario Schmidt verrät Sascha, wie er die Spiele in Zusammenarbeit mit der Mannschaft auswertet und warum er während der Heimspiele auf dem Dach der Kaiserstuhlstadions sitzt.


Ponde-Echo: Sascha, Du bist seit einigen Wochen neu im Verein mit dabei. Wie bist Du zum BSC gekommen?

Sascha Schröder: Nach meiner Zeit als Trainer beim FV Herbolzheim hatte ich Dennis Bührer im Sommer kontaktiert. Ich wollte die freie Zeit nutzen, neue Eindrücke sammeln und gucken, wie beim Aushängeschild der Region gearbeitet wird. Nach meiner einwöchigen Hospitation hat mich Dennis gebeten, ein Spiel des kommenden Gegners zu beobachten. Meine Analyse hat ihn und Axel Siefert dann wohl beeindruckt und sie haben mich gefragt, ob ich die Bereiche Videoanalyse und Scouting übernehmen möchte.

Ponde-Echo: Wie verlief die Zusammenarbeit im Trainerteam in Deinen ersten Wochen?

Sascha Schröder: Sehr harmonisch. Wir haben einen tollen Austausch und kommunizieren viel untereinander. Jede Meinung wird gehört und schlussendlich trifft man eine Entscheidung, die für das große Ganze die beste ist.

Ponde-Echo: Welche Aufgaben gehören zu Deinem Bereich?

Sascha Schröder: Mein Part ist es, zu veranschaulichen, was wir am Wochenende besser machen können und zu zeigen, mit welcher Herangehensweise der kommende Gegner Fußball spielt. Am Donnerstag haben wir meistens vor dem Training eine Sitzung. Ich mache dann eine kurze Videoanalyse, in der ich in 15 bis 20 Minuten zeige, wie sich der Gegner mit und gegen den Ball verhält, was passiert, wenn er den Ball erobert oder verliert und wie er sich bei Standardsituationen anstellt. Wir sagen den Jungs, welche Chancen wir haben und versuchen das dann im Anschluss gezielt auf dem Platz umzusetzen.

Ponde-Echo: Das heißt, bei der Videoanalyse geht es nicht nur um den kommenden Gegner, sondern auch um das eigene Spiel?

Sascha Schröder: Es geht um beides, genau. Wir analysieren unser letztes Spiel und bereiten gleichzeitig das kommende Spiel inklusive Gegner vor. Wir achten auch darauf, wie sich der Gegner auswärts und bei Heimspielen verhält – das ist nämlich immer ein Unterschied. Wir achten auf viele Details und versuchen diese in unserem Spiel umzusetzen. Am Anfang der Runde hat das auch nahezu perfekt funktioniert.

Ponde-Echo: Was machst du während eines Spiels?

Sascha Schröder: Bei Heimspielen sitze ich auf dem Dach über den Trainerbänken und auswärts habe ich meistens einen warmen Sitzplatz auf der Tribüne (lacht). Wir zapfen die Partie live auf dem Laptop an und bereiten während der ersten 45 Minuten bereits die Halbzeitanalyse vor. Ich habe von oben einen ganz anderen Blick und kommuniziere ständig mit der Bank, sobald sich am Verhalten des Gegners etwas ändert. Fünf Minuten vor der Halbzeit laufe ich dann immer in die Kabine und bereite alles vor, um der Mannschaft in der Pause ein, zwei wichtige Szenen zeigen zu können.

Ponde-Echo: Wie nimmt die Mannschaft Deine Analysen an?

Sascha Schröder: Das ist ein schwieriges Thema, weil es auch schnell langweilig werden kann. Ich habe im Vorfeld mit den gestandenen Spielern im Verein gesprochen und in Erfahrung gebracht, was sie wollen und brauchen, um sich perfekt auf den Gegner vorzubereiten. Das Feedback aus der Mannschaft ist bislang super. Die Analysen sind kurz und knackig. Wir besprechen alles im gruppentaktischen Bereich halten es somit für jeden Spieler interessant. Die individuelle Aufbereitung wäre der nächste Schritt für uns.

Ponde-Echo: Wie lautet Dein Zwischenfazit nach den ersten Wochen als Videoanalyst?

Sascha Schröder: Bis jetzt läuft es sehr gut und macht mir eine Menge Spaß. Wir arbeiten mit Weitblick, aber müssen auch bei uns bleiben. Wir sind Bahlingen und müssen nicht anfangen mit dem IPad auf der Bank zu sitzen. Durch diese Art der Spielvorbereitung haben wir schon etwas mehr rausgekitzelt, haben aber auch noch eine Menge Potenzial. Die Basis ist gelegt und wir wollen uns immer weiterentwickeln.

Ponde-Echo: Neben der Videoanalyse bist Du auch für das Scouting verantwortlich. Wie muss man sich diese Aufgabe vorstellen?

Sascha Schröder: Der Weg des Bahlinger SC ist es, die geschaffene Identität weiterhin mit jungen Spielern aus der Region zu prägen. Dazu gehört auch das Scouting im Bereich Oberliga, Verbandsliga und Landesliga. Wir gucken gezielt nach talentierten Spielern, die den Sprung in die Regionalliga-Mannschaft direkt oder auch wie viele Jungs vor ihnen über unsere U23 schaffen können. Ich bin viel auf den Sportplätzen unterwegs und schaue mir junge Spieler an, die mit ihren Leistungen auf sich aufmerksam machen. Vielleicht ist da ja der nächste Santiago Fischer dabei (lacht).