Bahlinger SC vs FC Astoria Walldorf 1:0

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Zusammenfassung

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Erstmals in dieser Saison haben die Fußballer des Bahlinger SC zwei Siege hintereinander in der Regionalliga eingefahren. Wenn man so will, war es ein skurriler Dreiklang aus Eistonne, Personalrotation und glücklichem Spielverlauf, der exakt zwei Tage nach dem desillusionierenden Ausscheiden im Verbandspokal einen 1:0 (0:0)-Heimerfolg gegen den FC-Astoria Walldorf ermöglichte. Im dicht gedrängten Tabellenmittelfeld klettern die Kaiserstühler damit auf Rang acht.

Tobias Klein bildete mit Rico Wehrle, Yannick Häringer und Schlussmann Dennis Müller jenes Bahlinger Quartett, das am zurückliegenden Donnerstag und Samstag sämtliche 180 Spielminuten abriss. Nachlassende Kondition war jedoch nicht der Grund, warum Klein in der 90. Minute mit seinem flach geschossenen Foulelfmeter am Walldorfer Torhüter Nicolas Kristof scheiterte. „Ich wollte eigentlich nach rechts schießen, habe dann aber im letzten Moment umgeswitcht“, erklärte der Kapitän, der eine Woche zuvor bei der TSG Balingen (2:0) vom Punkt aus souverän verwandelt hatte, sein Missgeschick. Was wieder beweist: Elfmeterschützen sollten nicht zu viel hin- und herüberlegen, sondern ganz ihrer Intuition folgen.

Kleins Fehlschuss blieb jedoch folgenlos. Die Gäste aus der Software-Stadt besaßen in Unterzahl weder Kraft noch Durchsetzungsvermögen, um die Bahlinger Führung durch Santiago Fischer (78.) noch einmal auszugleichen. So machte der Walldorfer Trainer Matthias Born die erst zweite Saisonniederlage seiner Mannschaft an der Hinausstellung von Semih Sahin fest, der für zwei Fouls innerhalb von sechs Minuten die Gelb-Rote Karte sah (64.). „Wir haben anschließend nicht mehr so den Druck in die Bahlinger Hälfte gebracht“, sagte Born.

Tatsächlich half die Überzahl den Gastgebern, trotz des kräftezehrenden Pokalvorlaufs in den letzten 25 Minuten noch mal zuzulegen. Plötzlich öffneten sich im Mittelfeld Räume, die zielstrebige Angriffe und Chancen für Tim Siegin (65., 79.), Michael Respondek (70.) und Ergi Alihoxha (84.) ergaben. „Der Sieg war nicht dreckig, sondern überaus verdient“, stellte BSC-Trainer Dennis Bührer fest. „Er hat gezeigt, was über Teamgeist möglich ist.“

Womit wir beim großen Wechselspiel wären, mit dem das Trainerduo Bührer/ Siefert nach dem Achtelfinal-K.o. gegen den Oberligisten SV Oberachern (2:3) die Startelf durchrüttelte. Gleich sechs neue und größtenteils junge Kräfte fanden den Weg in die Bahlinger Anfangsformation – und das ohne Stabilitätsverlust und Leistungsabfall: Ylber Lokaj (20 Jahre), Walter Adam (27), Jonas Siegert (20), Luca Köbele (19), Tim Buchheister (20) und Tim Siegin (23). „Die Spieler hinten dran geben Vollgas und haben es verdient, berücksichtigt zu werden“, sagte Klein. Und Bührer hatte es gefreut „zu sehen, was die Jungs in der Regionalliga zu leisten imstande sind“. Lokaj agierte in der Dreierkette fehlerfrei, Köbele bis zu seinem verletzungsbedingten Ausscheiden (Verdacht auf Bänderriss) als Sechser ballsicher und mit Übersicht, Siegin in der Spitze laufstark und robust, jedoch auch mit technischen und taktischen Defiziten.

Weiterer Vorteil: Nach einer bewusst defensiv gehaltenen ersten Halbzeit, in der der BSC laut Klein „erst mal kompakt stehen und nichts zulassen“ wollte, konnten die Arrivierten als Einwechselspieler frische Impulse setzen. Hasan Pepic gefiel nach durchwachsenen Wochen wieder als Spielgestalter aus der Tiefe des Raums, und im Angriffszentrum zeigte Santiago Fischer seine über viele Monate beharrlich erworbene Klasse: Kaum eingewechselt, staubte der 28-Jährige zum goldenen Tor ab, nachdem Kristof einen Schuss von Respondek nur abklatschen konnte. „Wer hätte vor zwei Jahren gedacht, dass der Santi mal in zwölf Regionalligaspielen sieben Tore schießt“, sagte Bührer.

Und wie hatten die vier Bahlinger nach dem Pokal für weitere 90 Minuten durchgehalten? Tobias Klein klärte auf: „Eistonne und die heilenden Hände der Physios“.

Bahlingen: Müller; Lokaj, Klein, Adam; Wehrle, Köbele (40. Pepic), Häringer, Siegert (65. Alihoxha); Respondek; Buchheister (76. Fischer), Siegin.
Walldorf: Kristof; Goß, Nyenty, Christoph Becker, Stellwagen; Nag (87. Kölmel), Sahin; Groß (69. Jansen), Burgio, Marton (76. Gouras); André Becker.
Tor:1:0 Fischer (78.).
SR: Wlodarczak (Weiterod).
ZR: 530.
Gelb-Rot: Sahin (64.).
Besonderes: Kristof hält Kleins Foulelfmeter (90.).

Austragungsort

Kaiserstuhlstadion