Bahlinger SC vs FC Astoria Walldorf 2:2

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Zusammenfassung

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Matthias Born wirkte so glücklich wie ein Knirps, der beim Buddeln im Sandkasten sein im Vorjahr dort vergrabenes Matchbox-Auto wiedergefunden hat. „Es tut richtig gut“, sagte der Trainer des Fußball-Regionalligisten FC-Astoria Walldorf am Samstag nach dem 2:2-Unentschieden beim Bahlinger SC. Wobei Born nicht mal auf das gelungene Comeback seiner Mannschaft anspielte, die in der Schlussviertelstunde einen 0:2-Rückstand egalisierte. „Es riecht nach Wurst und es sind ein paar Zuschauer da“, beschrieb Born die Szenerie im Kaiserstuhlstadion. In der Tat erlaubte die gesunkene Inzidenzzahl im Landkreis Emmendingen erstmals seit dem Lockdown im vergangenen Herbst wieder eingeschränkten Publikumsverkehr rund um die Stadiongaststätte Ponderosa. Das Kontingent von 100 Schaulustigen war auch ohne BSC-Werbung im Nu vergriffen.

Bestenfalls eine Viertelstunde lang überzeugt

Die Bahlinger Fanclique dürfte den Hauch von Normalität, der sich mit den Grillschwaden über den intensiv gewässerten Rasen verbreitete, nicht ganz so euphorisch begleitet haben wie Gästetrainer Born. Was weniger am Regen lag, der pünktlich mit dem 1:2-Anschlusstreffer durch einen Flachschuss des Walldorfers Tilmann Jahn nach starker Einzelleistung von Giuseppe Burgio einsetzte (75.). Der Tabellenneunte vom Kaiserstuhl konnte bestenfalls in der ersten Viertelstunde nach Wiederanpfiff überzeugen und gab wie in der vergangenen Woche beim FSV Frankfurt (2:4) eine 2:0-Führung aus der Hand. Die Kritik von BSC-Trainer Dennis Bührer bei der Pressekonferenz („Wir sind nicht so begeistert über das Spiel, da war viel mehr drin“) klang unmittelbar nach Spielschluss im internen Mannschaftskreis deutlich härter. „Erste Halbzeit nicht gut, zweite Halbzeit hinten raus auch nicht“, beschrieb Mittelfeldspieler Luca Köbele seinen Eindruck.

Dabei meinte es die Dramaturgie des drittletzten Saisonheimspiels eigentlich gut für die Gastgeber. Nachdem früh pressende Walldorfer die Rot-Weißen fast eine Halbzeit lang kaum zur Entfaltung kommen ließen, bedeutete ein Standard die Bahlinger Führung: Yannick Häringer köpfte eine Ecke von Hasan Pepic zum 1:0 ein (44.). Direkt nach dem Seitenwechsel stand es sogar 2:0: Verteidiger Maximilian Bachmann passte prima in den Lauf von Pepic, der flach unter Keeper Nicolas Kristof einschob (47.).

Das richtige Mittel schlecht eingesetzt

Mit langen Bällen über die hoch stehende Abwehr des Tabellen-18. fanden die Kaiserstühler eigentlich das richtige Mittel für weitere Treffer. Allerdings kamen die Zuspiele oft zu spät oder die Angreifer starteten zu früh und liefen damit ins Abseits. „Wir hätten viele Konter besser fahren können“, stellte Köbele selbstkritisch fest. Die Partie wäre wohl entschieden gewesen, wenn Pepic ein Zuspiel von Häringer zum 3:0 genutzt hätte. Doch der Bahlinger Regisseur bekam den Ball etwas in den Rücken zugespielt und löffelte ihn dann über das leere Tor (60.).

Nach der Einwechslung von Andreas Schön und Burgio kamen die Kurpfälzer zurück. Schön schickte Jonas „Junge Spieler dürfen Fehler machen.“
BSC-Trainer Dennis Bührer
Weik auf die Reise, dessen Rückpass an die Strafraumgrenze Goalgetter Burgio abgezockt zum 2:2 verwertete (83.). „Am Ende hatten wir Glück, nicht noch das 2:3 zu bekommen“, gestand Köbele. Burgio scheiterte in der Nachspielzeit nach einem weiteren sehenswerten Dribbling am Bahlinger Keeper Aaron Gut.

Der 21-jährige Gut gehörte neben Köbele (21), Schmid (22), Bachmann (18) sowie den eingewechselten Siegert (22) und Bauer (20) zu den teilweise selbst ausgebildeten U-23-Akteuren, die beim BSC nun vermehrt Spielzeit erhalten. „Junge Spieler dürfen Fehler machen“, bat Bührer um Verständnis für die eine oder andere Unachtsamkeit. Möglicherweise länger drohen Santiago Fischer (Verdacht auf Gehirnerschütterung) und Maximilian Faller (Schwellung am Auge) auszufallen.

Bahlingen: Gut; Klein, Gutjahr (61. Bischoff), Bachmann; Schmid (43. Bauer), Köbele (61. Probst), Häringer, Faller (6. Siegert); Pepic; Falahen, Fischer (43. Bektasi). Tore: 1:0 Häringer (44.), 2:0 Pepic (47.), 2:1 Jahn (75.), 2:2 Burgio (83.). Schiedsrichter: Schneider (Bad Neuenahr-Ahrweiler). Zuschauer: 100.

Austragungsort

Kaiserstuhlstadion