SC Freiburg II vs Bahlinger SC 4:3

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Zusammenfassung

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Mit einem 4:3 (2:1) im Nachholspiel gegen den Bahlinger SC hat der SC Freiburg II nach elf Spieltagen die Tabellenführung in der Regionalliga Südwest zurückerobert. Für die mit jetzt 34 Toren beste Offensive der Liga traf neben Doppeltorschütze Nishan Burkart und Freistoßtrickser Luca Herrmann auch ein Bahlinger, der ausgerechnet bei seinem Ausbildungsverein einen unglücklichen Tag erwischte.

Echte Derbystimmung konnte im Freiburger Möslestadion natürlich nicht aufkommen, angesichts von etwa 60 Zuschauern, die sich aus Vereinsmitarbeitern und Familienangehörigen beider Klubs zusammensetzten. Im Normalfall wären wohl selbst an einem Mittwochnachmittag weit über 1000 Anhänger beider Teams gekommen – und ihnen wäre gute Unterhaltung präsentiert worden. Denn obwohl die U 23 der Freiburger ihren guten Lauf fortsetzte und letztlich verdient gewann, hätte die Partie mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich zum 2:2 auch kippen können. „Da bin ich sehr froh, dass wir dagegengehalten haben und uns nicht haben überrollen lassen“, sagte SC-Trainer Christian Preußer im Anschluss.

Flum-Vertreter Enzo Leopold macht ein starkes Spiel

Zumal der Sportclub seine Elf im Vergleich zum Sieg in Pirmasens auf mehreren Positionen verändert hatte. Kiliann Sildillia, Kevin Schade und Carlo Boukhalfa trainierten bei den Profis mit, statt in der Regionalliga zu kicken. Kurzfristig musste auch noch Kapitän Johannes Flum wegen muskulärer Probleme passen. Für ihn kam Enzo Leopold zu seinem ersten Startelf-Einsatz in der Regionalliga. „Er hat ein super Spiel gemacht“, freute sich Preußer, „trotzdem müssen wir insgesamt ein paar Sachen kritisch besprechen. Wir müssen offensiv und defensiv zielstrebiger sein.“

Gegen eine in der Mitte der Englischen Woche ebenfalls deutlich umgebaute Bahlinger Elf waren die Freiburger zunächst spielbestimmend und hatten durch Nishan Burkart die erste große Chance (20.). Er scheiterte jedoch nach einer Kombination über Leopold und Jacob Engel aus kurzer Distanz an Torwart Marvin Geng, der wie der Großteil der BSC-Mannschaft eine SC-Vergangenheit hat. Danach machte es Burkart gleich zweimal besser: Zunächst traf er nach einer Vorlage von Konrad Faber (22.), dann gab ihm Engel nach einem Solo über die linke Seite den Assist zum 2:0 (37.). Zwischendurch hatte der aufgerückte Verteidiger Claudio Kammerknecht (29.) noch eine Doppelchance: Erst parierte Geng, dann schoss er am langen Pfosten vorbei. „Wir treffen im Moment zu viele falsche Entscheidungen in der Defensivarbeit, das wissen wir und versuchen es zu verbessern, aber es funktioniert noch nicht“, erklärte BSC-Trainer Dennis Bührer die Lücken.

Tabellenführung hat „gewisse Aussagekraft“ für Preußer

Der Anschlusstreffer durch einen Foulelfmeter von Amir Falahen, der selbst von SC-Kapitän Sandrino Braun-Schumacher gefoult worden war (45.), gab den Bahlingern aber nochmal Auftrieb und Selbstvertrauen. Das war direkt nach der Pause zu sehen und wurde auch mit einem Kopfballtor von Santiago Fischer nach einer Flanke des schon Ende der ersten Hälfte eingewechselten Rico Wehrle von der rechten Seite mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich belohnt (52.).

Das 2:2 wiederum sorgte jedoch für eine Art Weckruf beim SC. Nach einer weiteren Burkart-Chance (57.) traf allerdings BSC-Verteidiger Faiz Gbadamassi (58.), der acht Jahre beim Sportclub gespielt hat, nach einer scharfen Hereingabe von Faber ins eigene Netz. „Faiz war gehandicapt durch eine Kopfverletzung, hat nicht ganz reingefunden. Das Eigentor passt so ein bisschen zu seinem Tag“, nahm Bührer diesen Treffer gelassen.

BSC-Coach Dennis Bührer findet lobende Worte für den SC

Nach weiteren guten Freiburger Torchancen von Luca Herrmann (65.) und Marvin Pieringer (70.) zirkelte Herrmann dann einen Freistoß flach um die Mauer zum 4:2 ins Bahlinger Netz (75.). Das 4:3 in der Nachspielzeit durch einen Seitfallzieher von Fischer (90.+2) war nicht mehr entscheidend, ärgerte Preußer aber trotzdem ein bisschen, auch wenn er „ein cooles Spiel mit super Toren“ gesehen hatte. Bührer sprach von einer verdienten Niederlage und zollt dem SC Respekt für eine „bemerkenswerte Saison“ und „richtig Qualität in der Offensive“. Dazu kommt noch eine große Breite im Kader und viele junge Spieler, die keine Anpassungsprobleme im Männerfußball zeigen.

Nach dem Sieg stehen die Freiburger wieder an der Tabellenspitze. „Das ist schön, aber das treibt uns nicht an“, sagte Preußer, „nach elf Spieltagen hat es aber schon eine gewisse Aussagekraft“.

Freiburg: Atubolu; Kammerknecht, Bacher, Ezekwem; Faber, Leopold, Braun-Schumacher, Engel (41. Risch); Herrmann (84. Nieland); Burkart (66. Furrer), Pieringer. Bahlingen: Geng; Gbadamassi, Alihoxha, Klein; Bauer, Häringer (76. Probst), Pepic, Rodas (66. Siegert); Falahen, Fischer, Bektasi (41. Wehrle). Tore: 1:0, 2:0 beide Burkart (22./ 37.), 2:1 Falahen (45./Foulelfmeter), 2:2 Fischer (52.), 3:2 Gbadamassi (58./Eigentor), 4:2 Herrmann (75.), 4:3 Fischer (90.+2). SR: Zemke (Püttlingen). ZR: 60.

Austragungsort

Möslestadion