Bahlinger SC vs TSV Schott Mainz 4:3

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Zusammenfassung

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Bekanntlich schmelzen Fußballliebhaber bei filigranen Passkombinationen, fintenreichen Dribblings und Toren durch Hacke-Spitze-eins-zwei-drei dahin. Zu den rauen Schönheiten zählen indes Spiele, bei denen das handwerkliche Geschick von Ärmelaufkremplern zählt und sich das Momentum so unkalkulierbar wie eine Flipperkugel von einer Seite auf die andere verlagert. So ein Spiel genossen offiziell 200 Zuschauer am Dienstag Nachmittag beim 4:3 (2:2)-Erfolg des Gastgebers Bahlinger SC in der Regionalliga gegen den TSV Schott Mainz.

Die weiter gültige Corona-Spezialverordnung Sport der Landesregierung ermöglichte dem BSC den Zutritt von Dauerkarteninhabern, VIPs und Fans, die vor Samstag ein Ticket für die Partie des 10. Spieltags gelöst hatten. Es war also keine Ausnahmegenehmigung der Gemeinde Bahlingen, sondern die Entscheidung des Landkreises Emmendingen, trotz gestiegener Corona-Falzahlen an der Vorgabe von 500 zulässigen Zuschauern festzuhalten. Im Kaiserstuhlstadion herrschten Maskenpflicht und Alkoholverbot.

Ein ruhigerer Spielverlauf war möglich für den BSC

Die Anfälligkeit beider Abwehrreihen ermöglichte einen wilden Ritt, in dem die Bahlinger mit hoher Comeback-Qualität ihren vierten Saisonsieg eintüteten. Vielleicht hätte die Partie einen ruhigeren Verlauf für die Gastgeber genommen, wenn Angreifer Santiago Fischer seinem frühen 1:0 durch einen etwas glücklichen Heber (4.) kurz darauf das 2:0 hätte folgen lassen. Fischer („den muss ich machen“) scheiterte aber am Mainzer Keeper Tim Hansen – und zwei Minuten später stand es 1:1: Jost Mairose traf für den Aufsteiger vom Elfmeterpunkt (Foul Alihoxha an Hanner Lopez). Die Bahlinger Anfangseuphorie war verpufft. Nicht unverdient erhöhte Kennet Hanner Lopez im zweiten Versuch gegen schlampig verteidigende Bahlinger auf 2:1 (34.).

Zwei Aktionen ließen das Pegel wieder zugunsten der Kaiserstühler ausschlagen: Fischers Geistesgegenwart beim Nachsetzen zum 2:2 (41.) – und die Gelb-Rote Karte für den Mainzer Hanner Lopez nach Schubser gegen Amaury Bischoff (44.). Obwohl der schnelle Raphael Assibey-Mensah den TSV nach langem Ball und Sololauf wieder in Führung brachte (54.), schlugen die Bahlinger in Überzahl zurück: Shqipon Bektasi per Volleyschuss (57.) und ein Eigentor von Manuel Schneider nach scharfer Hereingabe von Hasan Pepic (63.) sorgten für die letzte und entscheidende Wende.

„Es war heute eine Willensleistung“, sagte BSC-Kapitän Tobias Klein. „Hinten raus haben wir sicher keinen guten Fußball gespielt.“ Die Mannschaft habe aber wieder eine gute Mentalität gezeigt und sei über Kampf und Leidenschaft zum Erfolg gekommen.

Verhalten war die Freude beim Bahlinger Trainer Dennis Bührer: „Die Anzahl der Torchancen, die wir zulassen, ist zu viel“, sagte Bührer. In Überzahl habe man sich für die zweite Halbzeit vorgenommen, die Angriffe so zu kontrollieren, dass dem Gegner keine Konter ermöglicht werden. „Das haben wir nicht geschafft“, musste Bührer einräumen. „Bei der Art und Weise, Fußball zu spielen, gibt es noch Luft nach oben.“ Immerhin: Obwohl viele Spieler „an der Kante“ (Bührer) gewesen seien, habe man gesehen, dass sie diesen Sieg unbedingt wollten.

Bahlingen: Geng; Gbadamassi (46. Lokaj), Alihoxha, Klein; Wehrle, Gutjahr (57. Pepic), Häringer, Rodas; Bischoff; Fischer (70. Falahen), Bektasi. Tore: 1:0 Fischer (5.), 1:1 Mairose (13./FE), 1:2 Hanner Lopez (35.), 2:2 Fischer (41.), 2:3 Assibey-Mensah (54.), 3:3 Bektasi (57.), 4:3 Schneider (63./ET). Schiedsrichter: Knoll (Kleinottweiler). Zuschauer: 200. Gelb-Rot: Hanner Lopez (44.), Fring (90., beide Mainz)

Bild: Fritz Zimmermann

Austragungsort

Kaiserstuhlstadion