Bahlinger SC vs FSV Frankfurt 0:2

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Zusammenfassung

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Manchmal scheint alles gesagt. Und dann schiebt sich plötzlich von der Seite ein Thema hinein, das schnell die Diskussion überlagert. So trug es sich zu am Samstag im Spiel der Fußball-Regionalliga zwischen dem Bahlinger SC und dem FSV Frankfurt. Die Pressekonferenz der beiden Trainer war gerade zu Ende, Dennis Bührer vom BSC („Wir sind nicht zufrieden, in der Mannschaft steckt mehr“) und sein hessischer Gegenpart Thomas Brendel („ein Befreiungsschlag in schwieriger Situation“) hatten nach der Bahlinger 0:2 (0:1)-Niederlage ihre Statements abgegeben, da tauchte in der Sponsorenlounge des Kaiserstuhlstadion plötzlich das Gerücht auf, die Gäste aus Frankfurt hätten da mit ihren U-23-Spielern ein kleines Problem, das sie womöglich die drei Punkte kosten könnte.

Um dem Nachwuchs an der Schwelle zum Profibetrieb etwas auf die Sprünge zu helfen, ist in der Regionalliga für alle Mannschaften vorgeschrieben, vier deutsche U-23-Spieler in jeder Partie aufzustellen. Sie dürfen auch unter den Ersatzspielern auftauchen, müssen aber selbstredend einsatzbereit sein. Und hier gerieten die Frankfurter offensichtlich in die Bredouille, als sich gleich zwei U-23-Spieler in der vergangenen Woche verletzten.

Die Bahlinger jedenfalls zählten mal durch und stellten fest, dass zwar vier FSV-Nachwuchsspieler auf dem Meldebogen eingetragen waren, jedoch nur drei von ihnen tatsächlich auf der Ersatzbank zuzuordnen waren. Der 19-jährige Ahmed-Enes Altindag, in der Spielerliste mit der Nummer 12 vermerkt, sei gar nicht da gewesen. Schiedsrichter Jonas Brombacher, der kurzfristig den erkrankten Justin Joel Hasmann (Wiebelskirchen) vertrat, sei beim Versuch, die Anwesenheit des Spielers festzustellen, von den Frankfurtern hingehalten und vertröstet worden, behaupteten die Bahlinger. Der Spieler sitze schon im Bus. Doch präsentieren konnten die Frankfurter den Verschollenen wohl nicht. Brombacher selbst wollte gegenüber der BZ den Vorfall nicht kommentieren und verwies auf den üblichen Verfahrensweg. „Wir werden in jedem Fall Protest einlegen“, kündigte Bernhard Wiesler, der sportliche Leiter des BSC, an

Zwar kein Protest, aber durchaus lautstarker Unmut regte sich unter den 910 Zuschauern ob der Hilflosigkeit der Bahlinger Angriffsbemühungen im zweiten Durchgang. Bis auf einen Freistoß von Amaury Bischoff (72.) hatte der Frankfurter Schlussmann Marco Aulbach nach dem Wechsel keine einzige brenzlige Situation zu entschärfen. Dabei hatten die Gastgeber stark begonnen und sich über flinkes Flügelspiel Chancen für Santiago Fischer (7.), Yannick Häringer (9., 12.) und Shqipon Bektasi (20.) erarbeitet. „Da muss einer auch mal rein“, zeigte sich Häringer selbstkritisch. „Einen Bruch nach 20 Minuten“ räumte er ein, rätselte aber über die Gründe für den Leistungsabfall.

Wie ein schleichendes Gift verbreitete sich die Unsicherheit in den Bahlinger Mannschaftsteilen, sodass die Führung der Gäste vom Bornheimer Hang kurz vor der Pause durch einen Kopfball von Denis Mangafic nicht mehr überraschend kam. „Unter Zeitdruck sind einige überfordert, können nur noch reagieren statt agieren“, erkannte der Bahlinger Fitnesstrainer Uli Hanser. Auffällig sind individuelle Formschwächen. „Es sind insgesamt zu viele Spieler drin, die nicht das gespielt haben, was sie normalerweise können“, sagte Bührer. „Da wird intern einiges zu klären sein“, fügte der BSC-Coach an. Sein Kollege Axel Siefert sah sich jedenfalls zu einer kurzen und ungewöhnlich heftigen Halbzeitansprache veranlasst und saß bereits fünf Minuten vor allen anderen Funktionsträgern wieder auf der Trainerbank für die zweite Halbzeit.

Bahlingen: Müller; Nopper, Bischoff, Klein; Wehrle, Häringer, Pepic (77. Buchheister), Alihoxha; Sautner (66. Sautner); Bektasi (65. Falahen), Fischer.
Tore: 0:1 Mangafic (44.), 0:2 Güclü (90.+5).
Schiedsrichter: Jonas Brombacher (Kandern).
ZR: 910.

Austragungsort

Kaiserstuhlstadion