Bahlinger SC vs FC 08 Homburg 2:0

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Zusammenfassung

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Wer mit der Innenseite seines Zeigefingers über Stirn und Schläfe streicht, signalisiert seinen Mitmenschen eine schweißtreibende Angelegenheit. Diese Geste ist im Sport, wen wundert’s, keine Seltenheit; ihre verstärkte Anwendung nach dem 2:0 (0:0)-Erfolg des Bahlinger SC im Regionalligaspiel gegen den FC 08 Homburg war aber doch augenfällig – was auch an den Temperaturen lag, die am Samstag am Kaiserstuhl mal wieder die 30-Grad-Celsius-Marke kratzten. Und dann am Einsatz der Gastgeber: Hätten die Bahlinger Fußballer auf ihren Jerseys einen Akkuladebalken für ihren körperlichen Zustand installiert, er hätte in den letzten Minuten sicher ihre Trikotfarbe angenommen (rot) und wäre dem Ein-Prozent-Status bedenklich nahe gerückt.

„Jeder ist nach dem Abpfiff erst mal total erschöpft auf den Hintern gesackt“, stellte Angreifer Santiago Fischer fest, der nach einer Stunde das so wichtige 1:0 für den BSC erzielt hatte. Trainer Axel Siefert sprach davon, dass seine Spieler Krämpfe plagten, andere „platt“ seien oder „auf der letzten Rille“ daherkämen. „Für ihre unfassbare Laufbereitschaft haben sich die Jungs ein Riesenlob verdient“, sagte Siefert beim Pressetalk im VIP-Raum, in dem der Schweiß trotz Schatten spendender Markise ebenfalls in Strömen floss.

Puh, ist gerade noch mal gut gegangen. Auch dafür steht die Stirn-und-Schläfen-Berührung, die damit den zweiten Bahlinger Saisonsieg gleichsam gut beschrieb. Bis kurz vor Abpfiff konnten sich die fast 1200 Zuschauer nicht sicher sein, dass Homburg nicht doch noch die Wende gelingt. Erst als der an diesem Tag unglücklich agierende Patrick Dulleck freistehend vor BSC-Keeper Dennis Müller den Ball ins Himmelblaue zimmerte (80.) und der Bahlinger Hasan Pepic in der Nachspielzeit die Muße hatte, den FC-08-Torhüter David Salfeld mit einem kapitalen Weitschuss aus der eigenen Hälfe zu einer Faustparade zu zwingen, zweifelte am zweiten 2:0 nach dem Auftaktsieg gegen den SC Freiburg II niemand mehr.

Es war ein zäher, spielerisch nur selten überzeugender Abnutzungskampf, den beide Mannschaften inszenierten. Deutlich war beim BSC das Bemühen erkennbar, nach 13 Gegentoren aus den vorangegangenen vier Partien erst mal sicher zu stehen und dem Gegner keine Angriffsfläche zu bieten. Das gelang. Erst in der 39. Minute hatten die Saarpfälzer eine klare Tormöglichkeit: Christopher Theisen scheiterte am aufmerksamen Müller. „So eine Chance musst du in dieser Situation mal machen“, haderte der Homburger Trainer Jürgen Luginger, der bezogen auf den Gesamtauftritt des früheren Bundesligisten einräumte: „Im letzten Drittel waren wir nicht gefährlich genug.“

Und so schlugen die Gastgeber bei ihrer ersten guten Gelegenheit im zweiten Abschnitt zu: Ideal timte Amir Falahen seine Rechtsflanke in den Lauf von Stürmerkollege Fischer, der mühelos flach einschob (60.). In einer chancenarmen Partie entschied die bessere Effizienz zugunsten des Aufsteigers: Die dritte gute Torchance des BSC verwertete Rico Wehrle mit der Innenseite nach klugem Pass von Yannick Häringer in den Rücken der Homburger Abwehr (73.).

Sie liefen und liefen und stellten dem Gegner die Räume zu. Die ganze Plackerei zahlte sich für die Bahlinger an diesem Tag aus. Auch die Startelf-Debüts von Amaury Bischoff und Ylber Lokaj in der Dreierkette waren vielversprechend. Der frühere Drittligaspieler Bischoff wurde zur Pause ausgewechselt, eine Vorsichtsmaßnahme. „Er ist kräftemäßig noch ein wenig hinten dran“, erklärte Siefert.

So trabte der Bahlinger Pulk unter Obhut von Fitnesstrainer Uli Hanser nach Spielschluss aus. Die Kraft soll spätestens am Mittwoch wieder da sein, wenn der Verbandsligist FC Auggen um 17.45 Uhr zum südbadischen Pokalspiel kommt.

Bahlingen: Müller; Nopper, Bischoff (46. Klein), Lokaj; Wehrle, Häringer, Pepic, Siegert (70. Bauer); Sautner (56. Respondek); Falahen, Fischer.
Homburg: Salfeld; Stegerer, Eichmann, Maek, Neubauer; Telch, Lienhard; Weiß (78. Göcer), Theisen (69. Carl), Sommer (64. Steinherr); Dulleck.
Tore: 1:0 Fischer (60.), 2:0 Wehrle (73.).
Schiedsrichter: Kessel (Hüffelsheim).
Zuschauer: 1180.

 

Austragungsort

Kaiserstuhlstadion