Bahlinger SC vs FSV 08 Bissingen 2:3

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Zusammenfassung

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„Im Moment ist es so, dass wir diese Spiele nicht für uns entscheiden können“, sagte Bührer. Die Mannschaft will, die Mannschaft sei intakt, sie ließ die Köpfe nicht hängen, als Bissingen nach der Gelb-Roten Karte für den Bahlinger Yannick Häringer kurz nach der Pause durch zwei Tore in vier Minuten auf 3:1 davonzog. Doch nach den vielen Rückschlägen, die im Pokal-Aus an Allerheiligen beim Verbandsligisten 1. FC Rielasingen-Arlen gipfelten (1:4), fehlten Selbstvertrauen, Leichtigkeit, Mut und Ruhe im Abschluss. Felix Higl konnte auf Vorarbeit des einsatzfreudigen Serhat Ilhan nach der Roten Karte für den Bissinger Pascal Hemmerich (Nachtreten im Strafraum gegen Fabian Nopper) per Direktschuss aus 16 Metern lediglich auf 2:3 verkürzen.

„Wir sind in einer schwierigen Situation“, sagte Bührer (Felix Higl wählte den Begriff „kleine Krise“). Die fehlende Perspektive im Pokal, das Abrutschen auf Rang acht, nunmehr fünf Punkte hinter dem Spitzentrio Stuttgart, Reutlingen und Villingen, lassen bei den Rot-Weißen viele Träume nach dem Katapultstart in die Saison (fünf Siege in sechs Spielen mit 19:3 Toren) platzen. „Wir nehmen grad die volle Achterbahn, die der Fußball zu bieten hat“, stellte Bührer fest.

Das Problem steckt wie so häufig zwischen den Ohren. „Es kommt jetzt darauf an, den Kopf zu trainieren“, sagte Bührer, „die Athletik ist da“. Trotz der Pokal-Belastung am vergangenen Donnerstag, die Leistungsträger wie Ilhan und Tobias Klein erst einmal auf die Bank beförderte, konnten die Gastgeber das Tempo bis in die Schlussphase hoch halten. „Die Mannschaft hat alles reingeworfen“, stellte der unermüdliche Higl fest. „Doch wir belohnen uns im Moment nicht und haben auch kein Spielglück“, flocht Walter Adam ein. Der Innenverteidiger selbst hatte beim 1:2 Pech, als sein Kopfball im eigenen Fünfmeterraum an den Schädel von Hemmerich prallte, von wo der Ball als für Keeper Dennis Müller unerreichbare Bogenlampe ins Netz flog (57.).

Eins ist klar: Das gebetsmühlenartig vorgetragene Credo vom unerschütterlichen Teamgeist beim BSC wird nun einer ernsthaften Belastungsprobe ausgesetzt. Manchmal will man auch zu schnell zu viel wie im Beispiel von Yannick Häringer. Der Mittelfeldspieler hatte kurz vor der Pause per Kopf nach einer Ecke den zu diesem Zeitpunkt glücklichen 1:1-Ausgleich erzielt – wobei nicht viele der lediglich 460 Zuschauer den Ball beim Klärungsversuch von Simon Lindner wie der Schiedsrichterassistent hinter der Torlinie gesehen hatten. Dann aber überzog es Häringer, stieg kurz nach Wiederanpfiff zu ungestüm gegen Lindner ein – und sah dafür vom Freiburger Schiedsrichter Boris Zorn die Ampelkarte. „Bitter, aber man kann sie geben“, räumte Bührer ein, der im gleichen Atemzug aber großes Lob über seinen Sechser ausschüttete: „Yannick geht auf dem Feld Wege, die viele gar nicht sehen.“ Jäh endete das kurze Hoch der Bahlinger Spieler, die sich in der Pause selbst Feuer unterm Hintern gemacht hatten. „Ich musste in der Halbzeit gar nichts sagen“, bemerkte Bührer. Übermotivation ist zuweilen kontraproduktiv.

Nun wollen die Bahlinger am Freitag im Auswärtsspiel beim FC Nöttingen „den Bock umstoßen“, wie es Adam ausdrückte. Es ist bereits das drittletzte Spiel der Hinrunde – Zeit, die Senke auf der Achterbahn umgehend zu verlassen. Wie schloss Bührer seine Ruck-Rede? „Es heißt immer wieder aufzustehen und den Kopf hochzunehmen.“

Bahlingen: Müller; Rico Wehrle, Nopper, Adam, Siegert (60. Schmid); Alihoxha (55. Klein), Häringer; Sautner, Higl, Schmidt (60. Ilhan); Fischer. Tore: 0:1 Gorgoglione (16.), 1:1 Häringer (44.), 1:2 Hemmerich (57.), 1:3 Götz (60.), 2:3 Higl (75.).

Schiedsrichter: Zorn (Freiburg).

Zuschauer: 460.

Rote Karte: Hemmerich (65./Bissingen) – Tätlichkeit.

Gelb-Rot: Häringer (49./Bahlingen).

Austragungsort

Kaiserstuhlstadion